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Mittwoch, 10. September 2014

Neuigkeiten

Ich war heute Abend das erste Mal beim Reha-Sport für psychisch Kranke. Und es hat mir richtig gut getan. Ich habe gemerkt, dass meine Koordination doch nicht ganz so im Argen liegt, wie ich angenommen habe. Das hat mir Selbstvertrauen gegeben. Mein Fuß hat auch ganz brav mitgemacht. Nur beim Zehenspitzenlaufen musste ich noch passen.

Schade ist nur, dass die Turnhalle am genau anderen Ende der Stadt liegt und ich mit dem Bus eine halbe Weltreise machen musste. Das hat mich zwar überhaupt nicht gestört, hab ich doch dadurch mal wieder Ecken gesehen, in denen ich viele Jahre nicht war. Aber das Problem ist, ich war erst 19.30 Uhr zu Hause. Jetzt ist das ja noch alles noch  kein Problem, weil es noch hell war. Für den Winter muss ich mich nun entscheiden, ob ich, wie mir angeboten wurde, eine viertel Stunde früher gehe, um einen zeitigeren Bus zu schaffen oder ob ich doch allein durchs Dunkle gehe. Kein anderer aus der Sportgruppe muss in meine Richtung. Mein Schatz hat auch schon ein ganz mulmiges Gefühl dabei. Es ist auch nicht sicher, ob er mich immer vom Bus abholen kann. Und selbst dann stände ich an der Turnhalle alleine an der Bushaltestelle. Mit dem Bus früher wäre ich gegen 18.45 Uhr zu Hause.
Ich muss es probieren.
Auf jeden Fall will ich weiter dorthin gehen.

Mein Psychiater hat mir diese Gruppe empfohlen, weil wir letzte Woche über meinen Fahrradunfall gesprochen haben (bei dem ja die fehlende Geschicklichkeit und Koordination ein Grund war, dass es so passiert ist).

Das Günstige ist, diese Gruppe hat heute neu angefangen. Wir waren sozusagen alle neu :o).

Und ich muss Euch ganz ehrlich schreiben, heute war eigentlich kein guter Tag für mich. Seit dem Morgen haben mich wieder die Nerven gequält. Ich hätte es nicht gedacht, aber der Sport hat mich entspannt und von den Qualen abgelenkt. Es hat mir auch gut getan, unter Menschen zu sein. Von Vorteil war auf jeden Fall, dass ich dort zwei aus meiner Psychoedukativen Gruppe getroffen habe. Aber auch mit den anderen kam ich schnell ins Gespräch.

Lustig war der Anfang. Wir sollten kreuz und quer durch einen kleinen Teil der Sporthalle gehen und dabei uns gegenseitig begegnen, die Hand geben und den Namen sagen. Begegneten wir uns ein weiteres Mal, testeten wir, ob wir den Namen des Gegenüber gehalten haben.

Amüsiert habe ich mich auch bei einem anderen Spiel. Wir waren mit der Übungsleiterin eine Gruppe mit ungerader Zahl. Einer nannte zwei Körperteile und nun mussten wir Zweiergruppen bilden und diese Körperteile aneinanderführen. Zum Beispiel Hand und Ohr. Wer bei der Gruppenbildung übrig blieb, nannte die nächsten beiden Körperteile, wie Zeigefinger  und Nase.

Ja, nun habe ich schon zwei feste Termine pro Woche. Das ist gar nicht mal so schlecht.

1 Kommentar:

  1. Das hört sich ja richtig gut an liebe Ina. Aber ich verstehe eigentlich wie die Institution Reha für psychisch Kranke so legen kann, dass die am Abend nach Hause müssen. Die können sich doch denken, dass manchen von denen Ängste haben könnten. Ich würde das mal ansprechen, wahrscheinlich hat sich wieder keiner darüber Gedanken gemacht. Aber gut finde ich, dass es Dir Spass macht und versuche halt so oft wie möglich, diese Gelegenheit wahrzunehmen. Hört sich auch alles lustig an und lustig ist immer gut. Ich drücke die Daumen, dass es Dir viel hilft.

    liebe Grüsse
    Brigitte die Weserkrabbe

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Ich freue mich über einen regen Gedankenaustausch.