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Samstag, 6. November 2010

Was hat mich diese Woche bewegt?

Ein Radiobeitrag hat mich dazu angeregt, darüber nachzudenken.

Es war für mich ja eine sehr aufregende und ereignisreiche Woche. Das Bangen - hoffentlich hab ich keine Multiple Sklerose - und die damit verbundenen täglichen Termine liesen mir keine Zeit zum Luftholen.

Nun ist Wochenende, ich sitze ganz entspannt vor meinem Netbook und lasse die Woche Revue passieren.

Dabei fallen mir auf einmal so viele bewegende Momente ein.

Die Tränen in den Augen meines Süßen, als ich es ihm sagen konnte, dass die Aufnahmen meines Gehirns nicht auf eine MS hindeuten.

Der Moment, als mir bewusst wurde, dass meine Mutti wegen der Lumbalpunktion total aufgeregt war - mir wär es genauso gegangen, wenn es einen meiner Söhne betroffen hätte. Danke Mutti, dass Du genau wie damals bei dem Krebs wieder mitdenkst und für mich das Internet leer liest!

Der Anruf Donnerstag um 7.00 Uhr von meinem Großen - ich war gerade beim Aufwachen, so dass ich nicht so schnell ans Telefon gekommen bin. Er sprach auf den Anrufbeantworter: "Mutti, wir wünschen Dir heute alles Gute und denken an Dich. Bitte gib unbedingt Bescheid, wenn Du ein Ergebnis hast!". Damit hat er mir gezeigt, dass ich ihm trotz des wenigen Kontaktes wichtig bin.

Dann das Gespräch mit meinem Kleinen, als ich ihm sagte, dass es höchstwahrscheinlich keine MS ist. Ich spürte in diesem Moment sein Interesse und auf einmal war er mir wieder so nah, wie in alten Zeiten.

Und letztendlich gestern zwei Gespräche mit meinen beiden Freundinnen. Elvira, ich bewundere Dich, wie tapfer Du Einsamkeit erträgst!!! Und ich lächle immer noch bei dem Gedanken, dass Du am selben Tag Konny und mir aus der Patsche geholfen hast ;o). Dadurch war ein sehr wichtiges Gespräch möglich. Ich weiß, dass uns Dreien diese Gespräche sehr gut getan haben.

Nun fällt mir noch eine ganz kurze Begegebenheit ein. Ich hab auch Ines, einer Freundin aus der Klinik, mit der ich 8 Wochen lang nicht nur das Zimmer geteilt habe, von meinem Bangen erzählt. Ganz zufällig traf ich sie auch diese Woche als wir mit dem Fahrrad unterwegs waren. Sie rief mir aus ihrem Auto zu: "Ina weißt Du schon was??? Bitte sag mir unbedingt Bescheid, wenn Du das Ergebnis hast!".

Im Radio wurden Passanten nach dem bewegenden Erlebnis in dieser Woche befragt. Bei mir gab es so viel Bewegendes. Zusammengefasst: Ich hab so viele liebe Menschen um mich, die an mich denken!!!

DANKE!!!

Eure Ina, die sich jetzt mal ein kleines Tränchen der Rührung wegwischt

6 Kommentare:

  1. Das hast du wunderschön geschrieben!
    Deine Konny

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  2. Du Tapfere,
    ich bin so froh, dass du allem immer wieder das Positive abringst und nach vorne schaust.
    ich denk an dich Elvira

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  3. Ich schliesse mich arivle an du bist wirklich sehr tapfer,liegt sicher auch daran das du so viele liebe Menschen um dich hast sowas gibt viel Kraft.

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  4. Das stimmt Peter, wenn man liebe Menschen um sich hat, ist vieles doch etwas leichter zu ertragen.
    Es tut mir gut, dass Ihr es so seht, dass ich tapfer bin - ich kleiner Angsthase ;o)Aber der kleine Angsthase aus dem gleichnamigen Buch war ja auch dann tapfer, als es drauf ankam.

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  5. Ich glaube genau das ist das wichtigste "Menschen" wenn man psychisch krank ist (Menschlichkeit) das fehlt doch in so vielen Bereichen unserer Gesellschaft.Das könnte auch ein Auslöser unserer Krankheit sein "Menschen die keine oder wenig Gefühle haben" die nur nach ihren festgefahrenen Regeln leben nicht links oder rechts schauen kein Mitgefühl,denken nur an sich

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  6. Da kann ich Dir wirklich nur ganz einfach zustimmen,Peter. Gerade wenn man krank ist, braucht man so sehr Menschlichkeit. Die Kälte, die einen oft entgegenschlägt in dieser Gesellschaft, kann einen wirklich krank machen. Gut, wenn man in seiner kleinen Welt noch Menschlichkeit entdecken darf. Ich sauge das förmlich in mich auf. Wenn zum Beispiel mancher Arzt wüsste, wie gut es dem Patienten tut, einfach nur ein mitfühlendes und aufmunterndes Lächeln zu bekommen.
    Ich war ja auch im medizinischen Bereich tätig und durfte oft erleben, wie gut es dem Patienten getan hat, wenn ich ihn lächelnd begrüßt habe. Schon immer konnte ich nachempfinden, wie dadurch die innere Anspannung abfallen kann.
    Deine Worte lassen mich gerade darüber nachdenken, wo mir in letzter Zeit Menschlichkeit begegnet ist. Das ist mir ein Post wert.

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Ich freue mich über einen regen Gedankenaustausch.