Komm, tauch ein, auch hier kann es so richtig gemütlich sein!

Donnerstag, 30. November 2017

Gestern war ein rabenschwarzer Tag

Gut, dass ich meine Gefühle zwei Freundinnen schreiben konnte. Sonst hätte ich die Depressionen, die zum Abend hin sogar noch mit starken Nervenqualen gemischt waren, nicht ertragen. Sogar meinem Sohn habe ich meine Gefühle geschrieben und auch er hatte liebe und aufmunternde Worte für mich.

Ihr Lieben, Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie wichtig diese Kontakte in diesem Moment für mich sind. Es wäre sonst wirklich nicht auszuhalten.

Und besonders wichtig ist es, dass ich in diesen Momenten die Nähe meines Süßen spüren darf. Er mich immer wieder tröstend in die Arme nimmt und sich auch  zu mir legt, wenn es besonders schlimm ist. Seine warme Nähe zu spüren, lässt mich durchhalten.

Jetzt sitze ich um 2 Uhr hier vor dem Computer und kann nicht mehr schlafen. Naja, ich habe ja auch schon gegen 18.30 Uhr geschlafen. Einen Schlaf- und Nerventee habe ich mir gekocht und mir die die Vorgabe gegeben, spätestens um 3 Uhr nochmal das Schlafen zu versuchen.

Am Dienstag hatte ich Termin bei meiner Psychiaterin. Sie hat sich meinen Stimmungskalender angesehen und einerseits festgestellt, dass die Depressionen schon besser geworden sind und vor allem nicht mehr so lange dauern wie noch Anfang des Jahres. Andererseits bin ich aber noch in der depressiven Phase und wir haben jetzt das neue Medikament erhöht. Ich hoffe weiter, dass es mir Ausgeglichenheit bringt.

Sonntag, 19. November 2017

Heute hab ich ein bisschen in Wolle gewühlt.

Beim Sockenstricken bleiben immer Reste übrig, die ich zum Wegwerfen zu schade finde.

Da habe ich mir verschiedene blaue Reste zusammen gesucht und möchte die sogenannten "Take 5"-Socken daraus stricken. Immer 5 Runden mit einem Rest, dann den nächsten Rest nehmen und wieder 5 Runden.

Heute Nachmittag nach unserem ausgiebigen Spaziergang im Regen habe ich damit begonnen. Zuerst musste ich die Reste in zwei gleiche Teile teilen, weil es ja zwei Socken werden. Danach habe ich voller Spannung mit dem Stricken begonnen. Vorher war ich mir nicht sicher, ob mich der ständige Knäuelwechsel vielleicht nerven würde. Aber bis jetzt macht es richtig Spaß. Und es ist interessant, was da für ein Muster entsteht. Ich konnte gar nicht wieder aufhören. Doch nun mache ich erst einmal ein Päuschen, weil die Finger schon vom langen Stricken weh tun. Schade, es hat gerade so gut geflutscht. ;o)

Diese Socken stricke ich für mich. Denn ich möchte erst einmal ausprobieren, ob die Fadenübergänge auch wirklich halten und nicht nach ein paar Mal waschen Löcher entstehen. Ich vernähe die Enden nämlich nicht, sonderen stricke sie immer 10 Maschen mit dem neuen Faden mit. Ich hab gelesen, dass dies ausreicht. Mein Test wird es ja dann zeigen.

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Ich bin sehr froh darüber, dass mich heute nach dem Mittagessen mein Schatz dazu motivieren konnte, mit ihm spazieren zu gehen. War ich doch schon wieder viel zu viele Tage nicht draußen. Obwohl ich nach ein paar Tagen ohne frische Luft immer wieder merke, dass sich eine traurige Stimmung in mir breit macht und ich ja auch wirklich Angst vor Depressionen habe, kann ich einfach nicht täglich meinen Hintern hochheben.

Aber die nächsten Tage habe ich Termine, da bin ich ja auf jeden Fall unterwegs.

Die Müdigkeit ist immer noch fast den ganzen Tag da. Da quält man sich wie durch flüssigen Gummi. Außerdem war ich in dieser Woche dreimal für kurze Zeit abends verwirrt. Zum Glück hat da immer schnell mein Bedarfsmedikament geholfen. Nun achte ich wieder mehr darauf, genügend zu trinken. Hab ich ein bisschen vernachlässigt. Andere Gründe sehe ich keine.

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Ich wünsche Euch eine angenehme Woche. Möge Euch der Wechsel zu wärmeren Temperaturen gut bekommen und mir auch.

Montag, 13. November 2017

Über Musik habe ich lange nichts geschrieben

Diesen Anstubser hat mir meine M. gegeben.

Ihr wisst ja, dass ich ein großer Fan von Annett Louisan bin. Sie ist in diesem Jahr Mama geworden. Daher werde ich wohl noch ein bisschen auf ein neues Album warten müssen.

Obwohl ich sagen muss, dass ich zwei Alben übersprungen habe. Und dies, wo ich mal so stolz berichten konnte, dass ich jedes Album von ihr habe.

Das erste übersprungene Album heißt "Song Poeten" und enthält ausschließlich poetische Songs von ihr, welche ich schon auf anderen Alben zu Hause habe. Das reizt mich somit überhaupt nicht.

Das andere Album heißt "Berlin, Kapstadt, Prag" und ist entstanden, durch ihre Arbeit bei der Fernsehsendung "Sing meinen Song", welche ich mit Begeisterung verfolgt habe. Es hat sie so inspiriert, Songs von anderen Künstlern neu zu gestalten, dass daraus letztendlich ein ganzes Album geworden ist.
Gerade eben habe ich nochmal in die Titel dieser CD hineingehört und sie mir nun doch schwubdiwub bestellt :o).

Ansonsten habe ich mir im Sommer die neueste CD von Helene Fischer geholt. Man kann über sie schreiben, was man will, aber ihre Musik begeistert mich. Die neuen Lieder hatte ich auf meinem Handy mit in der Klinik. Wenn sich jemand diese Musik anhört, kann er sich bestimmt kaum vorstellen, dass ich dabei Rotz und Wasser heule. Die Lieder berühren einen Punkt in mir, der sonst gar nicht so zum Vorschein kommt - die Sehnsucht, etwas zu erleben, mal ausgelassen Party machen und durch die Sommerlandschaft zu fahren.

M. hat das mir ja nicht umsonst geschrieben. Ich glaube, in den letzten vielen Monaten hat sich bei mir wieder sehr viel um die Krankheit gedreht. Es war gar nicht viel Luft für Schönes.

Und deshalb freue ich mich jetzt auf "Berlin, Kaptstadt, Prag". Vielleicht tanze ich dazu auch endlich wieder einmal ;o).

Und bis dahin suche ich mir die alten Alben von Annett raus und trällere mal wieder fröhlich mit vielen Schmunzlern mit.

(Und Zack hab ich mir noch die CD von "Sing meinen Song" gegönnt, denn diese Sendungen mit Annett Louisan haben mich besonders berührt)

Freitag, 10. November 2017

Ich möchte mal ein bisschen

über mich nachdenken. Gedanken sortieren.

Als Erstes das, was mich zufrieden macht.

Die Gedanken und der Drang, aus dem Balkon oder Fenster springen zu müssen, sind völlig weg. Sie kamen ca. Ende vorigen Jahres schleichend und wurden zum Anfang Sommer diesen Jahres, so aufdringlich, dass mich mein Schatz dazu drängte, mit meiner Ärztin darüber zu sprechen. Wir waren uns dann schnell einig, dass das alles schon Anzeichen einer Psychose waren. Ich also durch mein Hauptmedikament nicht mehr genügend geschützt war. Meine Ärztin hat mich während meines Klinikaufenthaltes im Sommer genau beobachtet und ich finde, es war die richtige Entscheidung, mein Hauptmedikament - das Risperdal consta, welches ich als Spritze bekomme - in der Dosis auf 50 mg alle 14 Tage zu erhöhen. Seitdem beobachte ich auch an mir, dass eine Verwirrtheit, die die letzten 2-3 Jahre immer wieder auftrat, nicht mehr vorgekommen ist.

Nun zu dem, was mich in letzter Zeit nachdenklich macht.

Vom Grunde her bin ich kein fauler Mensch. Schon als Kind habe ich gerne kleine Aufgaben im Haushalt übernommen und in der Schule war ich immer mit vorne dabei, wenn es etwas zusätzliches zu erledigen gab. Auch mein Mann, der mich ja nun auch schon über 13 Jahre kennt, sagt, dass er mich als fleißigen Menschen kennengelernt hat.
Aber in den letzten Wochen, außer einem kurzem Zwischenhoch, fühle ich mich richtig faul. Ich versuche, mich in unserem Alltag einzubringen. Das Frühstück und das Abendbrot zuzubereiten, lasse ich mir sehr selten nehmen. Die Spülmaschine auszuräumen, wenn mein Süßer nicht schneller ist, kann ich mich auch hochraffen. Und es ist für mich selbstverständlich, dass ich uns am Nachmittag einen Kaffee mit bisschen Obst oder mal einem Brötchen zubereite.
Aber ansonsten bin ich einfach nur froh, dass mein Schatz alle anderen Aufgaben übernimmt.
Schon nach unserem Frühstück habe ich gegen halb 9 das Bedürfnis, mich wieder ins Bett legen zu müssen. Ich schlafe da nicht mal die ganze Zeit, aber ich will mich einfach verkriechen, weil mir alles andere zu viel ist. Meist liege ich da bis halb 11 oder auch mal bis halb 12. Und schon nach dem Mittagessen gegen halb 1 habe ich wieder den starken Drang, mich unter meiner Decke verkriechen zu müssen. Dort liege ich meistens bis halb 3 oder halb 4. Manchmal schlafe ich wirklich fast 2-3 Stunden. Aber in den letzten Tagen habe ich auch nur gelegen und meine Gedanken schweifen lassen. Zwischen diesen Phasen des Liegens, habe ich zu kaum etwas Lust. Die Handarbeiten flutschen nicht richtig. Ich kann mich nicht aufraffen, eine kleine Runde draußen zu laufen. Nur wenn ich nach ca. 5 Tagen merke, dass die Depressionen wieder hochkommen, hebe ich meine Hintern und gehe eine große Runde durch unser Wohngebiet. Ich merke dann auch nach ein paar Stunden, wie mir das gegen die Depressionen hilft.
Wenn Aufgaben im Haushalt anfallen, bin ich froh, dass sich mein Schatz meistens "vordrängelt", weil ich einfach kein Antrieb habe, irgendwas zu erledigen.
In der Zeit, in der ich nicht im Bett liege, lese ich Nachrichten auf dem Handy oder im Videotext und gehe ab und zu an den Computer, um in Blogs zu lesen und zu gucken, ob es Neuigkeiten in meinem Häkelclub oder bei meinem anderen Handarbeitsforum "Ravelry" gibt.

Dieses viele Schlafen und den Drang, mich immerzu unter meiner Decke verkriechen zu müssen kenne ich von 2009, als ich auch eine lange Psychosephase durchgemacht hatte. Also könnte es daran liegen, dass ich noch viel Erholung nach dieser jetzigen Psychose im Sommer brauche. Andererseits könnte auch mein Hauptmedikament in der jetzigen Dosis mich ausbremsen. Obwohl ich es schon so sehe, wie ich es am Anfang geschrieben habe, dass es mich jetzt in der Dosis wieder sehr gut schützt.

Ich nehme ja auch jetzt schon seit ein paar Wochen in der geringsten Dosierung dieses neue Medikament - Lamotrigin - welches die Stimmung ausgleicht. Vielleicht bin ich auch noch zu sehr depressiv und deswegen ausgebremst. Dann könnte die Erhöhung dieses Medikamentes mir vielleicht mehr Schwung bringen.

Ein bisschen ist der Grund meiner Lustlosigkeit und dass ich mich nicht aufraffen kann auch, weil ich nichts muss. Ich merke das dienstags, wenn ich früh zu meiner psychoedukativen Gruppe gehe. Da kann ich mich auch wach halten und meistens bringe ich mich dort auch gut ein. Ich muss jedoch sagen, dass ich dann mittags ins Bett falle und erst einmal 3 Stunden schlafe.

Aber früher konnte ich mich doch auch aufraffen und bin gerne in die Stadt gefahren oder mal zur Elbe gelaufen. Hausarbeiten standen ja in meiner Liste, was ich gerne mache, nie ganz oben. Aber, dass ich nicht einmal mehr raus gehe.

Abends gucke ich dann mit meinem Schatz noch unsere Serie "Alles was zählt", die 19 Uhr beginnt. Aber spätestens wenn diese dreiviertel 8 fertig ist, oft auch schon vorher, verspüre ich wieder den Drang, mich im Bett verkriechen zu müssen. Ich schlafe dann nicht einmal sofort ein. Aber es tut mir gut, wieder einfach nur mit geschlossenen Augen unter meiner Decke zu liegen und die Gedanken schweifen zu lassen.

Gut, dass ich das jetzt einmal hier so aufgeschrieben habe. Ende November habe ich wieder einen Termin bei meiner Ärztin. Da werde ich diese Zeilen mitnehmen und nochmal mit ihr darüber reden.

Vielleicht brauche ich einfach nur noch Geduld, bis ich mich von der letzten Psychose, die ich als sehr heftig empfunden habe, wieder erholt habe.