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Mittwoch, 13. Oktober 2010

Ich muss noch unbedingt was loswerden:

Ich hatte am Montag ein bedrückendes Erlebnis: Wahrscheinlich durch die Medikamente oder auch das Fortschreiten der Krankheit bin ich kognitiv sehr eingeschränkt. Dies betrifft auch meine Reaktionsschnelligkeit, welche sehr herabgesetzt ist. Jedenfalls fahre ich sehr langsam Fahrrad und muss mich sehr konzentrieren, wenn ich die Straße wechsle, wobei ich dabei total verlangsamt bin. Da hat mich doch so ne Tusse (tschuldigung, aber ein anderes Wort fällt mir für die nicht ein - bin sonst nicht so!!) ganz schlimm riskant in einer Kurve überholt (ich wäre fast gestürzt) und lässt noch so ne Bemerkung fallen: "Gestern war Sonntag". Mensch, die sollen froh sein, dass sie gesund sind!!! Ich war danach total verunsichert und konnte mich nur einigermaßen beruhigen, in dem ich ihr fiese Pickel ins Gesicht gewünscht habe - grins.

Als ich dann wieder ruhiger war - dazu beigetragen hat, dass ich sofort über Handy mit meinen Schatz darüber sprechen konnte - hab ich mir ermutigend gesagt: "Mensch Ina, Du kannst stolz sein, dass Du mit dieser fiesen Krankheit überhaupt noch Fahrrad fährst". Und das bin ich auch!!!

Aber solch eine Begebenheit macht einen ganz schön unsicher, da bekomme ich Angst vor Stürzen. Zum Glück hab ich einen Fahrradhelm - ohne diesen fahre ich nie wieder Rad!!!

Ich musste am Montag beim Arzt ca. 2 Stunden warten



Und das hier hatte ich mit. Jaaaa, mein Häkelzeug!!!!

Gut wenn man als handarbeitswütige Frau diese ewig langen Wartezeiten bei den Ärzten so sinnvoll nutzen kann. Ich hätte ja auch in dem sehr beengten Wartezimmer jeden einzelnen wartenden Patienten genau beobachten können (was ich eigentlich sehr gerne mache), aber ich glaub das wäre doch zu sehr aufgefallen und die zwar sehr interessanten Bilder an der Wand konnten mich auch nicht so lange fesseln. Doch in weiser Voraussicht hatte ich ja vorgesorgt und konnte somit häkeln, häkeln, häkeln. Immer mal kurz aufblickend, wenn ein neuer Patient den Wartebereich betrat - auch mal hoffnungsvoll, ob ich die nächste bin, welche aufgerufen wird. Dabei wurde ich von einer Omi wohlwollend lächelnd beobachtet. Eine Nachbarin kam auch noch zufällig herein und durch ihre Frage wurden dann auch gleich alle anderen aufgeklärt, was ich da gerade häkle.

Als ich dann endlich aufgerufen wurde, war nicht die erste sehr interessierte Frage meiner Ärztin, wie es mir geht, sondern, was ich denn so gehäkelt hätte :o).

Da ich in nächster Zeit wohl noch einige Arztbesuche vor mir haben werde, kann ich davon ausgehen, dass mein Häkelvorhaben voranschreiten wird und ein weiteres solches Kissen daraus entsteht.