Komm, tauch ein, auch hier kann es so richtig gemütlich sein!

Mittwoch, 1. Juni 2011

Und noch etwas, was mir gerade so wegen meiner Gruppe durch den Kopf geht:

Da ist ein Mann, ein paar Jahre älter als ich. Durch die Medikamente der Schizophrenie ist er schon richtig steif in seinen Bewegungen (ich glaub er muss eine hohe Dosis nehmen). Er arbeitet in einem Teil unserer Werkstatt für Behinderte in der Fensterproduktion. Jeden Früh fährt er 6.00 Uhr mit dem Bus dort hin, ist halb 7 da, obwohl 7.30 Uhr erst Arbeitsbeginn ist. Aber daraus macht er kein Problem. Er zieht sich in Ruhe um, dann isst er im Aufenthaltsraum noch ein Schnittchen und ist dann ganz ohne Stress gut für die Arbeit vorbereitet, welche gegen 14.30 Uhr zu Ende ist.

Das hat mich an mich erinnert, als ich noch arbeiten war. Im Winter konnte ich ja die 3 Kilometer bis zu meiner Arbeitsstelle nicht mit dem Fahrrad fahren - zumindest nicht, wenn es glatt war oder Schnee lag. Da war ich dann auch auf den Bus angewiesen, so dass ich eine halbe Stunde vor Arbeitsbeginn da war. Diese Zeit hab ich auch immer genossen - entweder war ich noch in der Kantine, mein heißgeliebtes Eiersalatbrötchen zu einer Tasse Kaffee essen, oder ich hab meine Freundin in der Telefonzentrale besucht, wo es immer einen leckeren Cappuccino gab. Das hat mir gut getan.

Mit dem Fahrrad war ich aber auch grundsätzlich eine viertel Stunde eher da. Ich hab es gehasst, in Stress auf den letzten Drücker zu kommen. Wenn man dann noch vom Regen durchnässt ist - nein!!!! - in Stress passieren zu viele Fehler.

Als die Kinder noch klein waren, ließ sich ja Stress am Morgen nicht immer vermeiden - da denke ich an meinen Kleinen, dass ihm grundsätzlich früh die neu gekauften Schuhe nicht mehr gepasst haben.

Aber ich hatte eine verantwortungsvolle Arbeit und mir war es immer wichtig, unter anderem die geschriebenen Gutachten fehlerfrei geschrieben abzuliefern. Es ging da schließlich um die Zukunft der betreffenden Menschen.

Ja, ich hab gerade eine ruhige halbe Stunden, und da ging mir das so durch den Kopf.

So, nun hänge ich die Wäsche auf.

Macht Euch einen schönen Abend!!!!

Eure Ina

Ich muss Euch noch etwas

zu unserem Kirchenbesuch schreiben.

Stellt Euch mal vor, für das zeitigere Öffnen wird eigentlich eine Gebühr von 100 Euro verlangt. Das hätten wir uns in unserer Gruppe niemals leisten können. Aber uns hat das gar nichts gekostet, das nenn ich Nächstenliebe.