Komm, tauch ein, auch hier kann es so richtig gemütlich sein!

Freitag, 26. Mai 2017

Ja, liebe Brigitte,

meine innere Freude ist wiedergekommen.

Ich konnte meinen Blick wieder auf andere Dinge richten, als meine Krankheit.

Und der Geburtstag meiner Kleinen am Mittwoch war so schön. Ich habe ihre Stricklieselschnur gerettet. Und sie konnte kaum ihren Kuchen essen, so vertieft war sie ins Stricken.

Das Schöne war, dass mein Großer (ihr Papa) auch dabei war. Und wir haben uns ein bisschen belanglos unterhalten. Ich bemerkte, dass er mich ganz genau ansah, wenn ich mich mit meiner Enkelin unterhielt. Diesen aufmerksamen Blick von ihm kenne ich noch gut. So hat er mich schon als Kind immer angeschaut, wenn er ganz bei der Sache war. Mit seinen klaren hellgrauen Augen.

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Nun habe ich sehr große Socken auf den Nadeln, Größe 45 (Mimmi ich zwinkere Dir mal zu). Mein Stiefvati wird Ende Juni 77 Jahre. Und er sucht immer Socken ohne straffen Bund. Da sind selbst gestrickte genau richtig.

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Heute Vormittag mache ich noch einen ganz Ruhigen. Dann habe ich mir für Nachmittag vorgenommen, mal in Ines ihren Garten zu schauen und eine kleine Runde durch die Gartenanlage zu spazieren.

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Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.

Dienstag, 23. Mai 2017

Schön wars

wieder heute Abend im Garten.

Warum muss erst Ines klingeln und mich abholen, damit ich mich bewege?

Ich hab es genossen, in der Natur zu sitzen, eine Runde um die Gärten zu gehen, Brego (Ines ihren Hund) zu streicheln, Ines ihren Erklärungen zu lauschen und kleine Handlangerarbeiten zu verrichten.

Ich hab Euch ein paar Impressionen mitgebracht.

Die zeige ich Euch an den nächsten Tagen.

Sonntag, 21. Mai 2017

Neue Wege eröffnen sich

gerade für mich.

Hat mir das Ambulant Betreute Wohnen die erste Zeit Schwung gegeben, an mir zu arbeiten, so entwickelte sich fast unbemerkt diese Sache dahin, dass ich meine Aufmerksamkeit zu sehr auf meine Krankheit gelenkt habe, ich zu sehr an mir rumkritisiert habe und ich immer mehr ein schlechtes Gewissen hatte, wenn ich mich gehen ließ.

Nach langen Gesprächen mit meinem Schatz, der mich mit der Frage: Ob mir diese Sache überhaupt etwas bringt? erst darauf gebracht hat, habe ich mich entschlossen, den Betreuungsvertrag zu kündigen. Mit der ersten Betreuerin habe ich vergangene Woche schon darüber gesprochen. Und nun fühle ich mich freier.

Zu sehr über mich nachzudenken, hat mich schon früher oft in Selbstzweifel geführt. Ich möchte gerne wieder mehr leben, ohne groß nachzudenken. Endlich wieder mehr genießen. Aus dem Bauch heraus.

Der lieb gemeinte Rat: "Aber ziehen Sie sich nicht wieder zu sehr zurück" von der Betreuerin, ist für mich leichter umzusetzen. Jetzt wo ich wieder regelmäßig Kontakt zu meiner Enkeltochter haben kann. Schnell, keine 10 Minuten Fußweg, bin ich bei meiner Mutti, wenn die Kleine dort ist. Und ... wir lieben uns :o).

Es war gestern eine Freude, ihr das Stricken mit der Strickliesel beizubringen. Konzentriert war sie dabei und begriff es schnell, auch die Sache mit den runtergefallenen Maschen, wir nennen es "Das Retten". Einmal half ich ihr beim Retten und dann machte sie es ganz schnell alleine. Sie war so begeistert dabei, dass sie das Wolleknäuel und die Strickliesel mit die Flurtreppe runternahm, die stumpfe Holznadel hinters Ohr geklemmt, als sie mich verabschiedeten.

Heute berichtete mir meine Mutti per Mail, dass sie dann, als ich weg war, sehr mutig war und alle Maschen von den Metallösen der Liesel runtergenommen hat. Da hat dann das Retten nicht mehr funktioniert. Lach. Zum Glück bin ich am Mittwoch wegen ihrem Geburtstag nochmal dort. Noch bin ich der 1. Retter. ;o)

Mir geht dabei das Herz auf. Ich hab schon immer den Umgang mit Kindern geliebt. Und wenn es dann noch das eigene Blut ist, gibt es noch eine große Schippe Liebe und Begeisterung oben drauf.

Ich könnte sie immerzu angucken, dieses zarte aber auch sehr selbstbewusste Wesen.

Auch an anderen Unternehmungen möchte ich unbedingt dran bleiben.

So hat sich eine Freundin von meiner ehemaligen Arbeit gemeldet, sie würde gerne mal wieder mit mir so richtig quatschen, wie damals auf dem Betriebsausflug nach Dresden. Wir wollen uns dafür in ein Café setzen.

Meiner Schulfreundin möchte ich auch bald ihre geborgten Handarbeitshefte zurückbringen. Auch ein freudiger Grund wieder raus zu gehen.

Und in den Garten meiner Klinik-Freundin darf ich mich ja jeder Zeit setzen.

Ich will mir ganz ganz viel Gutes tun. Das Bedürfnis habe ich sehr. Nur das gibt mir Schwung. Vielleicht mache ich dann auch bald wieder mehr im Haushalt.

Durch die ewigen Nervenqualen hat sich da das Verhältnis bei uns wieder in Richtung meines Schatzes gelegt.

Ich brauch schon immer danach eine größere Erholungsphase. Und viel Entspannendes.

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Heute hab ich dann noch schnell drei kleine Decken für ihre Pferde gestrickt. Die nehme ich ihr am Mittwoch mit. Die hat sie sich noch gewünscht.

Morgen mache ich mit meinem Schwiegervati einen Ausflug in unser modernes Chemie-Museum.
Dann holen wir noch schöne Balkonpflanzen.

Immer her damit, mit all den schönen Dingen. Aufsaugen!!! Unbedingt!!!!

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Ich wünsche Euch eine schöne Woche und hab mir dadurch, dass ich dies eben hier geschrieben habe, ganz viel Schwung geholt. :o)

Donnerstag, 18. Mai 2017

Ich hab meinen

Stimmungskalender die letzten Tage vernachlässigt. Das ist ein Zeichen dafür, dass es mir jetzt eine Weile gut geht. Das möchte ich ganz tief verinnerlichen, ganz tief. Damit ich mich an schlechten Tagen erinnern kann, dass es immer wieder auch gute Tage gibt.

Zur Zeit stehe ich vor einer anderen Herausforderung. Ich sollte möglichst 14 Tage lang keinen Kaffee trinken. Mann oh mann, dass das so schwer für mich wird, hätte ich nicht gedacht. Den ersten Tag hab ich nur geschlafen, weil ich die Augen kaum auf bekommen habe. Außerdem hatte ich starke Kopfschmerzen. Den nächsten Tag hab ich dann doch wenigstens einen Kaffee getrunken, weil es so weiter ging. Jetzt versuche ich, allmählich aufzuhören.

Der Grund dafür ist eine Entzündung in der Speiseröhre und am Mageneingang. Zum Glück wurde bei der Magenspiegelung nichts schlimmeres festgestellt.

Gestern wurde ich abends von meiner Freundin abgerholt und wir waren bis zum Sonnenuntergang in ihrem Garten. Eigentlich wollte sie mich heute auch nochmal abholen, aber sie hat mich versetzt. Schade, hätte ich das gewusst, wäre ich schon am Nachmittag in den Garten gegangen.

Handarbeitstechnisch habe ich heute ein paar Hüttenschuhe meiner Mutti repariert. Sie brauchten eine neue Sohle. Und aus der Sommerwolle ist der erste Loop schon fast fertig. Ich muss ihn nur noch zusammennähen.

Am Samstag sehe ich meine Enkeltochter wieder. Darauf freue ich mich sehr. Ich werde meine Strickliesel mitnehmen. Vielleicht kann ich sie ja dafür begeistern.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.

Montag, 8. Mai 2017

Und da heute MIR GUTES TUN

im Vordergrund steht, habe ich mir noch zwei Bücher bestellt, auf die ich mich jetzt richtig freue.

Als erstes suchte ich ein Buch in Erinnerung an ein Kindheitsbuch. Es wechselte sich mit kleinen Geschichten und Versen und Aktivitäten ab. Dies hatte ich sehr oft in den Händen.

Das kreative Hausbuch durchs Jahr scheint diesen Wunsch in mir erfüllen zu können.

Auch abwechslungsreich mit Zitaten, Interviews und Buchausschnitten erscheint mir Steine auf dem Küchenbord von Astrid Lindgren.

So gerne würde ich diese beiden Bücher heute schon durchblättern. Aber ich übe mich in Geduld und werde zur Eishockey-WM im Fernsehen an einem Paar Überraschungssocken weiterstricken.

Ganz schön aus dem strukturgebenden Rhythmus

heraus gekommen bin ich durch die sehr quälenden letzten Tage.

Wenn es nicht so oft wäre und ich deshalb ein schlechtes Gewissen mir gegenüber habe, würde ich es als kleine Auszeit wegen Krankheit sehen können.

Etwas über Wasser hat es mich die letzten Tage gehalten, weil ich immer mal zwischendurch Pferdefutter für meine Enkeltochter zum Geburtstag gehäkelt habe. Es sind schon ein paar Möhren, ein Apfel und ein Stückchen Zucker entstanden. Diese kleine Freude hat mir beim Durchhalten geholfen. Bis dahin, als ich einfach nur noch erschöpft stundenlang schlafen konnte. Von gestern Mittag mit kleinen Pausen bis heute Früh. Leider bin ich dann mit einer starken Migräne wachgeworden.

Da hilft nur, sich etwas Gutes zu tun, um nicht ganz zu verzweifeln.

Daher habe ich mir von meinem Geburtstagsgeld heute sommerliches Garn aus Baumwolle und Seide bestellt, woraus ich mir Tücher zu einem neuen Sommerkleid stricken werde.

Und dann hat mir mein lieber Schatz als Trösterli zwei leckere Stückchen Kuchen mitgebracht. Damit hab ich es mir mit Kerze und Stoffserviette richtig hübsch gemacht. Das tat in dem Moment einfach nur gut.

Jetzt, wo ich das schreibe, kullern wieder ein paar Tränen. Es ist so sehr schwer für mich, diese Qualen auszuhalten. Ich hab gestern auch wieder Selbstmordgedanken gehabt. Zum Glück konnte ich sofort mit meinem Schatz darüber sprechen. Dadurch habe ich es mir vor Augen geführt, dass das falsches Denken ist.

Ich kämpfe ja schon, und wenn ich mich unter meine Decke lege, mache ich mir möglichst positive Gedanken. Aber manchmal so zwischendurch ist es so unerträglich, dass ich sehr verzweifle und das Gefühl habe, es nicht mehr schaffen zu können.

Häkeln nach Anleitungen, die mich fordern, geht heute nicht. Aber Pläne schmieden und nach Anleitungen recherchieren geht. So habe ich niedliche Anleitungen für einen kleinen Maiskolben und für eine Banane gefunden. Den Spielzeugpferdchen soll es doch an nichts fehlen.

Danke, dass ich mich hier mal "ausheulen" konnte. Ich gehe dann mal jetzt noch ein bisschen planen, was ich in nächster Zeit handarbeiten werde.

Samstag, 6. Mai 2017

Mein Plan

(Und den veröffentliche ich hier nur, weil wir unter uns sind)

Also, mein Plan für die nächste Zeit:

Jeden Tag duschen (Ausnahme: extremste Nervenqualen, die mich nicht mehr klar denken lassen)

Jeden Tag mindestens auf den Balkon raus. Ansonsten ein paar Schritte um den Block oder, wenns besonders gut geht, eine große Runde ums Wohngebiet.

Jeden Tag Frühstück und Abendbrot zubereiten.

Fast immer die Spülmaschine ausräumen. Ausnahme: Sie ist erst spät abends fertig.

Jeden Dienstag zur Psychoedukativen Gruppe in meiner Klinik fahren. Entweder mit dem Fahrdienst oder, wenn das nicht möglich ist, mit dem Bus.

Einmal in der Woche Wäsche waschen.

Jeden Samstag Mittagessen kochen.

Alle zwei Wochen Treppenhaus fegen und wischen.

Im Wechsel alle zwei Wochen Bad putzen.

Arzttermine wahrnehmen, möglichst nicht verschieben.

Handarbeiten zur Entspannung und Freude.

Immer mal mit einer Freundin treffen. Bei mir zu Hause, bei ihr zu Hause, im Café, je nachdem, wie es mir geht.



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Keine Zeitungsgruppe mehr, weil das Durcheinanderreden und dies gepaart mit der Busfahrt einfach zu viel ist.

Freitag, 5. Mai 2017

Heute

hab ich Ruhetag. Die Sonne scheint zwar nicht. Trotzdem hab ich Nervenqualen.

Weil es gleich früh wieder unerträglich war, habe ich mich an letztens erinnert und gleich 30 mg Truxal (mein Bedarfsmedikament) genommen.

Ich konnte dann auch bald wunderbar schlafen. Erst am zeitigen Nachmittag bin ich wieder munter geworden. Danach sind jetzt die Qualen erträglicher. Jedoch nervt mich alles. Sei es großartiges Nachdenken oder z.B. das Wegräumen mehrerer Sachen in den Kleiderschrank, weil ich vorher Modenschau für den Sommer gemacht habe.

Am Besten beruhigen mich jetzt die Stricknadeln. Ich stricke unaufgeregt an einer schönen Socke. Das gleicht die Überreizung der Nerven aus und beruhigt sie angenehm.

So könnte ich jetzt stundenlang dasitzen und stricken.

Wenn ich jedoch an Hausarbeit, wie das Abendbrot zubereiten, oder an kompliziertere Handarbeiten, wie das Häkeln eines Apfels, denke da steht alles in mir auf innerer Abwehr. Das ist mir zu viel.

Sitzen, stricken und dabei die Gedanken schweifen lassen. Ja, das tut gerade gut.

Ich bin froh, dass ich das heute für mich gefunden habe, denn die Qualen sind sonst unerträglich.

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Ja, ich habe einen ganz kleinen Apfel begonnen zu häkeln. Vorher habe ich schon 7 kleine Möhren gehäkelt. Meine Enkeltochter spielt mit ihren fast 9 Jahren so gerne mit ihren Spielzeugpferden und ich hab von meiner Mutti den Tipp bekommen, dass sie sich über Pferdefutter zum Geburtstag sehr freuen würde.

Da ich immer auf der Suche nach neuen Zielen bin, kam mir dieses kleine Ziel gerade recht. Das hat mir zwischenzeitlich schönen Schwung gegeben.

Doch heute ein paar leuchtens grüne Socken zur Entspannung.

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Vielleicht sollte ich es eher als Abenteuer meines Lebens sehen, immer wieder herauszufinden, was mir in den verschiedenen Phasen der Krankheit gut tut.

Montag, 1. Mai 2017

Liebe Brigitte :o)

Der Sekt ist mir vorzüglich bekommen, da es ja alkoholfreier war. (Mit Alkohol mache ich nicht wegen der Medikamente). Ich konnte ihn also ausgiebig genießen.

Das ist sowieso was sehr Praktisches (dieser Sekt ohne Alkohol), weil ich es mir gerne mal besonders mache, mit Kerze und einem schönen Getränk. Da hole ich auch die besten Sektschalen heraus und fühle mich ... ja ... besonders.

Und zu dem Bedarfsmedikament: Ich nehme seit ein paar Jahren dieses Medikament gering dosiert jeden Tag zu meinem Hauptmedikament dazu, weil es beruhigend auf meine kranken Nerven wirkt. Und da es nur ein leichtes Neuroleptikum ist, was nicht abhängig macht, darf ich es bei Bedarf etwas auf den Tag verteilt erhöhen. Ich habe da bis zu einer bestimmten Höhe der Dosis von meinen Ärzten freie Hand bekommen, weil ich es durch die jahrelange Erfahrung gut einschätzen kann, wie es mir gut tut. Immer in der Höchstdosis soll ich es nicht nehmen, nur in Krisenzeiten.

Ja, vorbeugend hochdosiert nehmen fände ich einerseits auch super. Aber da wäre ich zu gedämpft und betäubt. Und das will ich ja auch nicht.

Hoffentlich habe ich es Dir verständlich erklärt. Zurzeit habe ich ein paar Konzentrationsprobleme, da fließen die Worte nicht so flüssig.

Ich wünsche Dir eine schöne erste Maiwoche.

Deine Ina