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Sonntag, 29. April 2018

Ich habe diesen Klinikaufenthalt dafür genutzt,

um Grenzen meiner Krankheit auszutesten und über Änderungen, die mir gut tun werden, nachzudenken.

Das Erstere ergab sich, weil ich dieses Mal durch weniger Medikamente kaum betäubt war und alles sehr intensiv erleben konnte, was in mir vorging. An dem sehr belastenden Osterwochenende hatte ich besonders die Gelegenheit dazu. Eine Schwester, die eigentlich nicht nur auf mich immer sehr arrogant wirkte, half mir dabei, eine Situation der Psychose bis zum Anschlag auszuhalten. Dabei merkte ich genau, dass ich nicht völlig durchdrehe, wenn ich total manisch bin. Das hat mich hinterher sehr stolz gemacht und ich fühlte mich am nächsten Tag richtig frei.
Meine Ärztin vermutet sehr stark, dass bei mir starke Ängste davor durchzudrehen die Ursache dafür sein könnten, dass es mir dann sehr schlecht geht.
Daher war dieses Wochenende eine sehr gute Schule für mich.

Ja, und wegen den Änderungen habe ich gründlich nachgedacht. Ich werde nach dem stationären Aufenthalt nicht in die Tagesklinik gehen. Das bringt mir gar nichts, weil ich danach auch nur wieder in ein Depressionsloch fallen werde. Um das jedoch zu vermeiden, werde ich montags ambulant über die Psychiatrische Institutsambulanz an der Ergotherapie in der Klinik teilnehmen. Dienstags gehe ich in meine Gruppe und am Mittwoch besuche ich einen Handarbeitsclub. Mit letzterem habe ich schon wärend dieses Aufenthaltes begonnen.
So sind drei Tage der Woche so ausgefüllt, dass ich nicht nur in meiner Couchecke sitzen werde und sich dadurch die Depressionen wieder einschleichen.
Es wird nicht immer einfach werden, weil es mir ja nicht immer gut gehen wird. Aber das geht es mir derzeit in der Klinik auch nicht immer und trotzdem raffe ich mich zu den Therapien auf und hinterher merke ich, wie gut mir diese tun.


Ich bin in der Zwickmühle

und diese lässt mich heute seit halb 5 nicht mehr schlafen.

Aber erst einmal HALLO, Ihr Lieben. Lange ließ ich nichts von mir hören. Es ist eine sehr intensive Zeit in der Klinik und außerdem bin ich an diesem Wochenende erst das dritte Mal zu Hause. Aber dazu zu gegebener Zeit mehr.

Ja, ich bin in der Zwickmühle.
Mein Schatz möchte gerne morgen meinen Geburtstag mit mir ganz alleine feiern, indem wir nach den Therapien am Nachmittag in der Cafeteria zusammen Kaffeetrinken gehen. Das hatten wir schon eine Weile so geplant. Die Schwiegereltern wollten wir einladen, wenn ich wieder zu Hause bin. Der Hauptgrund hierfür ist, dass mein Liebster derzeit nach den anstrengenden Wochen mit meiner Krankheit viel Ruhe braucht.

Und nun fragte mich gestern eine ehemalige Kollegin, die mir schon lange zu einer guten Freundin geworden ist, ob sie zum Kaffeetrinken vorbei kommen kann.
Ich wusste gleich, dass dies Probleme geben wird. Einerseits fühlt sich mein Mann mit ihr nicht so wohl, wie bei unseren gemeinsamen Freunden. Andererseits würde ich mich sehr freuen, Annett an meinem Geburtstag bei mir zu haben. Hinzu kommt, dass ich dies sehr zu schätzen weiß, weil sie doch einiges um die Ohren hat.

Ich ahnte, wie mein Schatz reagieren würde, wenn ich es ihm erzähle. Und es kam so, wie ich es mir gedacht hatte. Er war total dagegen und machte mir nach reiflichem Überlegen den Vorschlag, dass erst er zum Kaffeetrinken kommt und ich zwei Stunden später Annett einlade.

Das empfand ich als vernünftige Lösung, auch wenn er mich überhaupt nicht verstand, dass ich meine Freundin an diesem Tag bei mir haben wollte, obwohl wir einen Nachmittag zu zweit geplant hatten.

Und eine Weile danach kamen Bedenken in mir hoch: Ich kann ihn doch an meinem Ehrentag nicht nach zwei Stunden einfach nach Hause schicken!!! Der Gedanke tut mir in der Seele weh. Nach allem, was wir die letzten Wochen wieder durchgemacht hatten und er wieder immer für mich da war, wenn ich ihn besonders dolle brauchte, war es schon die logische Konsequenz, dass wir den Geburtstagsnachmittag zu zweit ausgiebig verbringen.

Oft steckt er für mich zurück und ist vor allem auf MEIN Wohl bedacht. Ich bin wirklich das WICHTIGSTE für ihn. Und er ist ja auch mein Ein und Alles.

Ich sollte Annett zu einem anderen Tag zum Kaffee einladen. Sie wird es verstehen.

Da der nächste Tag ein Feiertag ist, würde sie vielleicht dann auch Zeit für mich finden.

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Ich wünsche Euch eine angenehme Woche und melde mich, wenn ich wieder zu Hause bin. Wahrscheinlich beende ich diesen stationären Aufenthalt am Donnerstag.