Komm, tauch ein, auch hier kann es so richtig gemütlich sein!

Samstag, 30. Juni 2012

Ich liiiiiiiiebe

meine neue Dessertcreation

Vanilleeis mit ein paar Löffelchen  
Fruchtjoghurt Himbeere-Holunder darüber

Fotos machen war leider nicht möglich, weil ich kein anständig-dekoratives Bild zustande gebracht habe dieses super leckere Dessert einfach nur ganz schnell aufschlecken musste oO> :o)

Donnerstag, 28. Juni 2012

Heute drück ich mal ganz dolle alle Daumen

Aber nicht erst abends dreiviertel neun, sondern bereits 15.00 Uhr.

Ein tapferer junger Mann hat die erste OP seines Lebens vor sich und ist mächtig aufgeregt.

Wenn ich dran denke, wie unerträglich aufgeregt ich vor meiner ersten OP 1996 war.

ALSO: DRÜCKEN DRÜCKEN DRÜCKEN - ganz dolle.

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Ansonsten kann ich Euch berichten, dass ich es geschafft habe, meinen Süßen mit dem Skip Bo-Fieber anzustecken. Wir haben gestern den ganzen Abend gespielt, es hat uns so einen Spaß gemacht.
Das Elfmeterschießen konnte mein Schatz dann doch noch gucken, da ich wegen absoluter Müdigkeit aufgeben musste ;o).

HIER hatte ich Euch bereits von diesem Spiel berichtet.

Dienstag, 26. Juni 2012

Kennt Ihr das Wikingerspiel?????

Das haben wir heute mal wieder in meiner Gruppe als Aktivität gespielt - draußen im Klinikpark. Das war ein Gaudi, es hat so dolle Spaß gemacht. Ich muss sagen, wir sind schon eine lustige Gemeinschaft.

Außerdem hab ich von einem Mitpatienten ein kleines Brettchen in Schweinchenform geschenkt bekommen. Als ich ihm erzählte, dass ich schonmal als Kind ein Schweinchenbrettchen mit meinem Namen besessen habe, was mir meine Uroma geschenkt hatte, da bot er mir an, auch auf dieses Brettchen meinen Namen einzubrennen. (Das sind so die kleinen netten Begebenheiten am Rande der Gruppe).

Dann habe ich im Kreativlädchen der Klinik noch ein handgebundenes Notizbuch gekauft. Ich hab da nämlich so eine Idee im Kopf rumspuken ;o). Daraus soll ein sehr persönliches Abschiedsgeschenk für unsere Psychologin werden, welche bald in Babypause geht.

Übrigens, beim Wikingerspiel hatte ich heute nicht "Zielwasser" getrunken. Aber sehen wirs mal positiv, einmal hab ich ja doch ein Klötzchen getroffen - der Jubel war groß :o) .


Hier (bitte klicken) findet Ihr eine Erklärung des Wikingerspiels, auch Kubb genannt.

Montag, 25. Juni 2012

Eine kleine Freude tut immer gut,

deshalb haben wir uns gerade ein Skip Bo-Spiel online gekauft. Und nun freue ich mich schon ganz hippelig drauf, dass es bald bei uns ankommt.

Dieses Spiel ist seit Jahren auf "meiner" Station in der Klinik der Renner. Wer es kennt, weiß, dass es süchtig machen kann.

Für mich war Skip Bo auf Station ein guter Test, in wieweit ich mich nach der Psychose wieder konzentrieren kann. Es ging dann auch von Mal zu Mal besser.

Hallo mein Süßer, zieh Dich warm an, wenn wir bald Skip Bo spielen - lach!!!!!!!

Sonntag, 24. Juni 2012

Ich wünsche mir heute ganz dolle,

dass ein kleiner Junge genau den Kontakt zu seinem Vater bekommt, den er sich so sehr ersehnt.

(DANKE kleiner starker Junge, dass Du in meiner schweren Zeit für mich gebetet hast DANKE)

Samstag, 23. Juni 2012

Die Hauruck-Aktion heute früh

scheint mir nicht geschadet zu haben.

Jedenfalls springe ich wieder wie ein junges Fohlen durch die Wohnung - hihi.

Nächstes Mal schalte ich trotzdem ein-zwei Gänge runter, weil ich doch gar nicht vorhabe, Weltmeister im Spazierengehen zu werden ;o) .

45 Minuten

heute Vormittag in den Gartenanlagen gelaufen. Es war zu warm und ich war zu schnell unterwegs. Jetzt glühe ich und bin total ausgelaugt.

Aber ich wollte doch, dass mir Bewegung gut tut ;o).

Und die Moral von der Geschicht,
Ina übernimm Dich lieber nicht.

Freitag, 22. Juni 2012

Heute insgesamt 2 Stunden gelaufen

Eine Stunde vormittags in den Gartenanlagen und mittags dann eine halbe Stunde zum Stricken im Klinikpark und nachmittags eine halbe Stunde zurück (Ich geb zu, mittags bin ich Ärger davongelaufen. Ärger, den ich nicht instande war zu schlichten :o(  )

Im Klinikpark setzte sich dann G. zu mir (als hätten wir uns verabredet). In der Unterhaltung mit ihr wurde mein Ärger auf einmal klitzeklein (dabei hat sie viel von sich gesprochen).

Fazit: Bewegung tut mir gut

Ich liebe ...

zurzeit

Erdbeerjoghurt mit kleinen Schokokeksstückchen drauf 

(muss ich sofort essen, denn aufgeweichten Keks mag ich nicht)

(Ich hab mich so an die Bio-Qualität meines Joghurts gewöhnt, dass mir kaum ein anderer mehr schmeckt)

Donnerstag, 21. Juni 2012

22 Kilometer in einer Stunde bei durchschnittlich 23 km/h

dabei 650 kcal verbraucht (auf unserem Hometrainer)

und vor allem:

die deprimierte Stimmung verscheucht.

Ich hab schon in der Klinik gemerkt, wie gut mir Bewegung tut. Daran erinnerte ich mich heute am späten Nachmittag, als so eine Ich-hab-zu-nichts-richtig-Lust-Stimmung mich fast verzweifeln lies.

NEIN, ICH LASS MICH NICHT UNTERKRIEGEN!!!!!!!!!!!

Strategien, um eine nächste Psychose zu vermeiden

hab ich mir auch in der Klinik erarbeitet.

Folgende Punkte gehören dazu:

  • Darauf vertrauen, dass mein Süßer noch ganz lange bei mir bleibt
  • Darauf verlassen, dass meine beiden Jungs ihr Leben mit allen Hochs und Tiefs meistern
  • Der Situation mit meiner Mutti ihren Lauf lassen, diese Baustelle erst einmal nicht bearbeiten
  • Jeden Tag EINE Pflicht und eine kleine Auszeit für mich
  • Schöne Entspannungsmomente schaffen (Tierpark, Garten, SkipBo spielen, auf der Bank am Spielplatz stricken, schwimmen ...)
  • Gut überlegte Aufteilung der Aufgaben in unserem Haushalt, damit es für keinen zu viel wird
  • Helfen lassen (ich hab ja für mich die Betreuungsstufe "0" beantragt - wenn die durchkäme, hätten wir eine große Hilfe durch die Mobilbetreuung)
  • Wenn mich die "Baustellen" erdrücken, rechtzeitig Gespräch mit meinem Therapeuten suchen
  • Daran denken, dass mir Bewegung gut tut (Fahrrad fahren, schwimmen, Hometrainer, Spaziergänge)

Sehen wir es doch mal so:

Hey, ich war trotzdem heute einkaufen und dabei draußen unterwegs.

Wenn es auch nicht optimal gelaufen ist, ich hab es getan und werde es bald wieder tun!!!!

Der Kopf muss sich jetzt erst mal von der Psychose erholen. Dafür braucht er ZEIT. Er muss aber nicht in Watte gepackt in den Glasschrank gestellt werden!!!!!!!!!!

Gehe ich halt zu einer Zeit einkaufen, an der noch nicht so viel Betrieb ist.

Wie wärs mit morgen Vormittag????? (KLAR, ich brauch doch unbedingt Joghurtnachschub - den esse ich nämlich zurzeit auch mal zwischendurch als "Leckerli")

Deprimierender Rückschlag

Verlangsamt, große Konzentrationsschwierigkeiten, schlechte Verarbeitung der Eindrücke unterwegs

Zu Hause starke Vergesslichkeit, große Konzentrationsschwierigkeiten beim Verrichten von Haushaltsdingen.

Nachwirkungen der Psychose oder Nebenwirkungen der starken Medikation???

Nebenwirkung als Kribbeln in Händen und Unterarmen, um den Mund, Unterschenkel. Daher habe ich gestern zur Nacht weniger mg an Truxal genommen. Dafür heute früh übernervös, es konnte kein Radio zum Frühstück an sein, ein Gespräch war nicht richtig möglich.

(Dies sind Notizen für mein Gespräch mit meinem Psychiater, welcher nächste Woche aus dem 3-wöchigem Urlaub kommt)

Hey, wenn jetzt auch die Tränen kullern, ich WILL Geduld haben und mich nicht unterkriegen lassen!!!!!!

Ich liebe ...

frisch gepflückte Erdbeeren mit Vanilleeis. Den Löffel halb befüllt mit dem Eis und eine Erdbeere drauf - HMMMMM!!!!!!!!

Eine Erdbeere und einen Tupfer Sahne drauf - auch nicht zu verachten.

ES IST SOMMER!!!!!!

Mittwoch, 20. Juni 2012

ICH LIEBE ...

... einen SommerRegenTag

(Das erinnert mich an die Zeit, als meine Söhne klein waren. Die Zwerge mit ihren Kaputzenregenjacken und Gummistiefeln - voller Spaß durch die Pfützen stampfend - Kinderlachen.
Es erinnert mich auch an den Garten an unserem Reihenhäuschen - Ich liebte es, bei diesem Wetter draußen zu buddeln - mit Regenjacke und einem Lächeln im Gesicht.
Heute hab ich bei diesem Wetter ein paar Erdbeeren und einen Salatkopf geerntet - ich hatte mollerige Hände :o) )

Dienstag, 19. Juni 2012

Wie kommt es zu einer Psychose? ODER Wie kam es zu meiner letzten Psychose?

Hier bitte klicken (eine sehr gute Erklärung im Internet, warum es zu einer Psychose kommt)


Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell war auch heute wieder einmal ein Thema in meiner Gruppe. Ein Beispiel hat mir da besonders gefallen: Wir alle haben ein Fass, welches überläuft, wenn es zu voll ist. Manche haben ein ganz großes Fass und andere, wie ich, ein ganz kleines. Zu viele Eindrücke, Probleme und Stress lassen ein kleines Fass viel schneller überlaufen, als ein ganz großes. Das ist das Vulnerabilitäts-Stress-Modell (Vulnerabilität=Verletzlichkeit).

Und schon sind wir bei der zweiten Frage in der Überschrift dieses Posts. Ich habe mir in der Klinik genau erarbeitet, warum es zu dieser Psychose kam.
Zusammenfassend kann ich jetzt sagen, Grund dafür waren:
  • Sorgen
  • Angst
  • Stress und
  • Druck
Sorgen wegen der Krankheit meines Süßen. Angst, ihn zu verlieren. Stress einmal weil ich mir selbst Druck gemacht hatte, alles im Haushalt und die anderen wichtigen Erledigungen, wie die Einkäufe, perfekt zu schaffen. Stress auch wegen Problemen mit meiner Familie, insbesondere mit meiner Mutti. Und auch Sorgen um meine Söhne, die gerade eine schwere Zeit durchmachen.

Zusehens hat sich dann die Psychose aufgebaut. Erst eine Überwachheit mit vielen tollen Ideen, dann auf einmal ein deutlich geringeres Schlafbedürfnis. Es folgten plötzliche starke Konzentrationsprobleme, die mir besonders im Straßenverkehr auffielen, dann auch bei alltäglichen Verrichtungen, wo ich oft in allen möglichen Gedanken versunken war. Zum Schluss häuften sich ganz ganz viele Gedanken in meinem Kopf, ein Gedanke löste den nächsten ab. Als ich das dann auch mit der gelegentlichen Einnahme meines Bedarfsmedikamentes nicht mehr in Griff hatte und schon verwirrt im Kopf war, habe ich mich entschlossen, in die Klinik zu gehen.


Übrigens: Ich habe erhobene Daumen aus meiner Gruppe erhalten, weil ich wieder ganz stolz mit dem Fahrrad unterwegs bin. (Aber - wie Ina so ist - hab ichs gleich wieder übertrieben und war nicht nur in der Gruppe, sonderen hab noch anschließend 3 Erledigungen in der Stadt durchgeführt. HA!!! Das gab dann die noch  eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit doch nicht so ganz locker her. HM!!! Danach brauchte ich erst einmal eine ganz lange Pause in der Wagerechten mit Blick auf meinen Baum.)

Sonntag, 17. Juni 2012

Folgende Therapien halfen mir bei dem Klinikaufenthalt:

Moto-Wasser-Therapie

Das war langsam ausgeführte leichte Gymnastik im Wasserbecken. Wir waren nur 3-4 Leutchen und es wurde von der Physiotherapeutin immer wieder nachgefragt, wie es uns ging. Sie forderte uns im Rahmen unserer Möglichkeiten. Wo ich am Anfang noch Schwierigkeiten hatte, die Übungen schneller auszuführen und meine sagen wir mal Gliedmaßen richtig zu koordinieren, ging es mit der Genesung bei mir immer flüssiger. Und ich hatte wirklich Spaß daran. (Der Muskelkater danach störte mich nicht wirklich ;o) )

Bewegungstherapie


Wir saßen dabei auf Hockern. Aber denkt nur nicht, das war "Pillepalle"! Setzt Euch mal auf einen Hocker und bewegt z.B. Euer rechtes Bein so lange von vorn nach hinten, bis es brennt und dann nochmal das Ganze fünf mal. Außerdem wurden in die Runde nacheinander 5 verschiedenfarbige Bälle gegeben - jeder Ball war Symbol für eine Übung - und davon absolvierten wir mehrere Runden im Hockerkreis (das war gleichzeitig ein Konzentrationstest).

Frühsport


Das hieß für mich 6.15 Uhr vom Wecker geweckt werden - Duschen und Zähneputzen - viel zu zeitig am Treffpunkt Tischtennisplatte sein - und ca. 10 Minuten im Klinikpark strammen Schrittes laufen. Danach waren die müden Geister auf jeden Fall geweckt.

Strukturgruppe in der Ergotherapie


Wichtig, um wieder Struktur in mein Gedankenchaos zu bekommen (wobei dazu auch der strukturierte Therapieplan insgesamt beitrug). Diese Therapie hatte ich jeden Tag von Montag bis Freitag eine halbe Stunde lang. Die Ergotherapie bietet dafür verschiedene Techniken an. Dazu gehören z.B. Körbe flechten, Seidenmalerei, Speckstein bearbeiten, Makramee, verschiedene Holzarbeiten u.a..
Ich wurde dieses Mal dazu "verdonnert" ein paar Armstulpen zu stricken. Das forderte meine Ausdauer und meine Geduld. Die Geduld deshalb weil ich wegen eines Absprachefehlers einiges wieder aufribbeln musste - GRRRRRR!!!!!! - ich ribble wirklich sehr ungern (die schöne Arbeit!!!!!!!). Da ich nur nicht ganz 3 Wochen blieb, vollendete ich mein Werk nicht, aber ich habe eine würdige Nachfolgerin bekommen.

Sprache und Spiel


Eine halbe Stunde lang Konzentrationsspiele. Kennt Ihr die Montagsmaler (einer malt einen Begriff ohne Buchstaben an die Tafel und die anderen raten) - ich hatte den Begriff "Eine Kassiererin tippt Preise in die Kasse" - HOHO, da war Kreativität gefragt.
Ein anderes Spiel, war ein Märchenquiz. Und noch andere lustige Sachen.
Mit Freude und Spaß die Konzentration schulen und bemerken, dass man trotz durchstandener Psychose auch das noch ganz gut kann.

Morgenbegegnung


Eine Versammlung der Patienten an jedem Morgen nach dem Frühstück, um Probleme und Fragen anzusprechen, wichtige Änderungen der Therapien mitzuteilen, Frisörtermine zu vergeben (ja auch das ist wichtig :o) ) und gemeinsam abzusprechen, was wir einmal in der Woche bei der "Aktivität in der Gemeinschaft" unternehmen wollen.

Aktivität in der Gemeinschaft

Gemeinsame Unternehmungen der Patienten einer Station. Da wurden dann solche Ideen ausgeführt wie Spaziergang zum nahen Tierpark oder Wochenmarkt, gemeinsam eine Erdbeertorte backen und dann aufessen oder gemeinsam chinesisch Tischtennis spielen. Diese Therapie ging ca. eine Stunde.

Visite (nun ja, keine Therapie, aber sehr hilfreich)

Sie fand zweimal wöchentlich statt. Einmal montags beim behandelnden Therapeuten zur Absprache der Therapien, Terminvergabe für Einzelgespräche und für die Ansprache von Sorgen und Nöten. Das zweite Mal donnerstags vor einem Ärzte- und Therapeutengremium (sehr aufregend!!!!!). Da wurde dann auch immer der Wochenendausgang festgelegt (am ersten Wochenende wollte ich in der Klinik bleiben und am 2. war ich 24 Stunden zu Hause).

Einzelgespräche mit der Psychologin

Die konnten schon einmal eine Stunde lang gehen. Bei mir wurde aufgearbeitet, was zur Psychose führte und erarbeitet, was ich dafür tun kann, dass nicht so schnell wieder eine kommt. Dabei kam mir auch die Idee mit einem Notfallpass für mich.

Fazit aus meinem letzten Klinikaufenthalt (28.05. bis 15.06.2012)

Es war gut, dass ich den Schritt in die Klinik gegangen bin. Dieser war gerade noch rechtzeitig, da ich schon sehr verwirrt war und aus dem unwirklichen Gedankenkarussel nicht mehr alleine rausgekommen bin.

Nach einer Woche klang die Psychose ab. Grund dafür war die hochdosierte regelmäßige Gabe meines Bedarfsmedikamentes Truxal (welches beruhigend und gedankenausgleichend wirkt ohne abhängig zu machen) und die Ruhe sowie die Strukturierung des Tagesablaufes in der Klinik.

Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Grund dafür war, dass ich die Schwestern alle schon kannte und sich mich. Ich wurde von ihnen sehr warmherzig aufgenommen und der Stationsarzt (welcher auch mein ambulanter Arzt ist) hat mich mit meiner Angst vor dieser Psychose sehr ernst genommen. Er hat auch sehr schnell erkannt, dass sich bei mir außerdem eine Depression anbahnte. Diese konnte durch die Erhöhung des Antidepressivums Trevilor von 75 mg auf 150 mg abgewandt werden.

Ein weiterer Grund dafür, dass ich mich so wohl fühlte, war die Gemeinschaft der Patienten auf meiner Station. Es war ein sehr angenehmes Klima. Besonders fiel mir dieses Mal die gegenseitige Hilfsbereitschaft sehr positiv auf.

Ich ging mit einem sehr angenehmen Gefühl in mir nach Hause - gestärkt, zuversichtlich, voller Energie - und insbesondere - OHNE PSYCHOSE.

Mein Notfallpass:

Alarmzeichen:

  • viele Gedanken auf einmal
  • Rastlosigkeit
  • verwirrte und unwirkliche Gedanken
  • Black Out gehäuft
  • stark eingeschränkte Konzentration
  • viel weniger Schlaf als üblich
  • unstillbares Weinen
Maßnachmen:

  • Truxal 15-30 mg nehmen
  • Ruhe bewahren
  • mit meinem Süßen sprechen
  • Psychiatrische Ambulanz anrufen
  • mit meinem Psychiater sprechen
(Dieser Pass kommt zusammen mit einer Medikamentenliste in meine Dokumentenmappe, welche ich immer bei mir trage.
Den Tipp dafür habe ich aus meiner Selbsthilfegruppe, die ich auch während des Klinikaufenthaltes besuchen konnte)

Samstag, 16. Juni 2012

Es gibt Begebenheiten, die hinterlassen Spuren in der Seele

Ich bin zurück aus der Klinik - wieder ganz zu Hause - und bin voll von Begebenheiten, die noch in mir arbeiten. Jetzt zu Hause lasse ich es erst einmal alles sacken.

Sie sind noch sehr present in meinem Kopf - Schwester M., die gleich früh zu Hause nach dem Aufwachen über mich nachgedacht hat und sich sorgte, ob es nicht noch zu früh wär für mich, jetzt schon nach Hause zu gehen - Schwester E., die beim SkipBo-Spielen gemerkt hat, dass es mir schon besser geht, ich jedoch noch verlangsamt bin - B., die mir ihre Lebensgeschichte abends vor dem Schlafen erzählt hat - G., die bei uns um die Ecke wohnt und sich eine Freundschaft mit mir vorstellen kann - B2., die sich heimatlos und sehr einsam fühlt und so traurig ist, weil es für sie schwer ist, neue Freundschaften zuzulassen - D., der so ordentlich ist, dass, wenn er Tischdienst hatte, immer zwei fingerbreit Abstand zwischen Messer und Gabel sein mussten - undundund - ich bin wirklich voll.

Dieser Klinikaufenthalt hat mich um Einiges weitergebracht - Ich habe mir einen Notfallplan aufgestellt, um rechtzeitig zu merken, wenn ein Schub kommt und mir dann entsprechende Hilfe zu holen. Außerdem habe ich für mich analysiert, was zu diesem Schub geführt hat und Punkte zusammengetragen, wie ich mich verhalten kann, um einen erneuten Schub zu vermeiden.

Zirka eine Woche war ich in der Klinik noch verwirrt und von den Medikamenten betäubt. Die letzten zwei Wochen waren dann wie eine SelbstfindungsKur. Ich hab mich sehr wohl gefühlt, und doch war gestern genau der richtige Zeitpunkt, wieder ganz nach Hause zu gehen (mein Süßer hat sich genau wie ich sooo gefreut).

So, und nun bin ich dabei, wieder richtig zu Hause anzukommen.

(Ich geh jetzt gleich rüber zu G., sie hat einen großen Blumentopf und Erde für mich und unsere Tomatenpflanzen :o) )

Samstag, 9. Juni 2012

Und am nächsten Tag

bin ich dann doch in der Klinik gelandet.

Ich hatte einen Zustand - beängstigend. Total verwirrt und doch alles gemerkt. Das war wieder eine ganz andere Erfahrung.

Nun bin ich fast 14 Tage in der Klinik und habe von heute Nachmittag bis morgen 24 Stunden Heimurlaub (schööööön!!!!!!).

Mir geht es wieder viel besser. Ich nehme mein Bedarfsmedikament Truxal jetzt 4x täglich hoch dosiert. Nachdem ich eine Woche betäubt wie Falschgeld rumgelaufen bin, hab ich mich jetzt an die Dosis gewöhnt und ich bin normal aktiv.

In der "Käseglocke" Klinik fühle ich mich wohl. Mir geht es jetzt jedoch schon so gut, dass ich mich danach sehne, wieder zu Hause zu sein und ein ganz normales Leben zu führen.

Ich hab viele Bewegungstherapien - Wassergymnastik ist auch dabei - und jeden Tag eine halbe Stunde Strukturgruppe, wo ich Armstulpen stricke (die mich schon fast zur Verzweiflung gebracht haben - hihi).

Jedoch fühlt sich der ganze Tag wie Therapie an. Ich lerne so viel über mich und über andere wirklich schlimme Krankheitsbilder und über Menschlichkeit.

Ich könnte noch so viel schreiben, jedoch muss ich erst einmal alle Erfahrungen sortieren.

Jetzt genieße ich es erst einmal, die 24 Stunden zu Hause zu sein bei meinem Süßen (heute Abend wird Fußball geguckt - Olé Olé Olé Oleeeé :o) )