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Samstag, 22. April 2017

Schluss Aus Vorbei

Keine Zeitungsgruppe mehr und keine Ergotherapiegruppe.

Ich hab mit mir gerungen. Nicht EINMAL kam ich nach der Zeitungsgruppe seit Oktober 2016 entspannt nach Hause. Im Gegenteil, die nächsten 2-3 Tage war ich immer noch so überreizt, dass ich mich nicht wohl fühlte.

Und bei der Ergotherapiegruppe beschlich mich schon in dem Moment, als ich es bei meiner Psychiaterin ansprach und es auch gleich in die Wege geleitet wurde, ein unangenehmes Gefühl. Eine richtig starke körperliche Abwehr. Da war ich die nächsten Tage sogar richtig verzweifelt, weil ich es eigentlich nun doch nicht mehr wollte, mir jedoch auch nicht traute, gleich wieder einen Rückzieher zu machen.

Ja, es ist mit der Schizophrenie wichtig, dass ich immer wieder an mir arbeite. Mich ablenke sowie fordere. Und unter Menschen gehe.

Aber ich habe in den letzten Jahren sehr eng gesteckte Grenzen bekommen. So sehr ich die Busfahrten zur Zeitungsgruppe genossen und alle Eindrücke in mich aufgesaugt habe, so sehr haben sie mich in Kombination mit dem einstündigen Redeschwall in der Gruppe überlastet. Und zur Ergotherapie müsste ich auch mit dem Bus fahren.

Somit habe ich für mich beschlossen, mir die Kontakte zu anderen Menschen durch einzelne Treffen mit meinen Freundinnen zu holen. Wenn ich dann MAL nach einem Café-Besuch mit dem Bus 2-3 Tage geschlaucht bin, dann nehme ich das gerne MAL hin. Aber nicht zweimal wöchentlich durch die Therapiegruppen.

Gestern habe ich gleich den Anfang für ein Freundinnentreffen gemacht. Meine längste Schulfreundin hat mich besucht. Wir haben uns seit Jahren nicht mehr richtig gesehen, nur mal zu den Geburtstagen länger telefoniert. Es war sooo ein schöner Nachmittag. Mit ihr zu reden, ist wie nach Hause kommen.
Nun haben wir beide wieder einen schönen Anfang gemacht und ich werde den nächsten Besuch bei ihr hoffentlich nicht auf die lange Bank schieben. Sie sagte jedenfalls, dass sie mich gerne bei sich hat. Und der Weg zu ihr wäre auch eine gute Gelegenheit für mich, endlich mal wieder auf mein Fahrrad zu steigen.

Meiner Psychoedukativen Gruppe jeden Dienstag  in der Klinik bleibe ich aber auf jeden Fall treu. Dort wird erstens nicht durcheinander geredet, es spricht wirklich immer nur einer nach dem anderen und zweitens habe ich meistens die Gelegenheit, dort mit dem Fahrdienst meiner Wohnungsgenossenschaft hingebracht zu werden.

Und das Ambulante Betreute Wohnen nutze ich in Hinsicht auf die wöchentlichen Einzelgespräche auch weiterhin. Denn ich merke immer wieder, wie schnell mir meine Struktur im Alltag verloren geht. Besonders nach quälenden Tagen. Da sind diese Gespräche eine gute Motivation.