Komm, tauch ein, auch hier kann es so richtig gemütlich sein!

Montag, 16. Mai 2016

Meine liebe Brigitte,

Danke für Deine sehr ehrlichen Worte. Sie sind bei mir im Inneren gut angekommen und ich werde sie mir in nächster Zeit oft durchlesen, um sie noch mehr zu verinnerlichen.

Gleich setze ich mich mit meinem Schatz in eine Cafeteria hier in der Nähe und ich weiß, was ich dann spüren werde. Das was zählt, dass wir zwei uns haben und füreinander da sind. Und dass wir die Klippe, die sich derzeit bei uns zeigt, gemeinsam umschiffen werden.

Ja, mein Großer ist erwachsen und genau, er muss seine Sucht so meistern, wie ich meine Schizophrenie. Da kann er nur sich selber helfen.

DANKE, liebe Brigitte, dass Du wieder genau die richtigen Worte für mich gefunden hast. Dafür drück ich Dich jetzt mal ganz kräftig.

Deine Ina, die sich jetzt auf eine schöne Tasse Cappuccino und ein Stückchen Torte in der Cafeteria freut. Denn es ist immer wieder eine Kunst, das Leben zu genießen. Nur so können wir es meistern.

Überschattet

wurde der wundervolle Tag gestern, den ich mit meinem Kleinen und seiner Verlobten verbracht habe, von einer sehr schlimmen Hiobsbotschaft.

Ich will hier nicht zu viel darüber schreiben. Nur das muss ich mir von der Seele schreiben: Mein Großer ist schwer krank. Kein Krebs. Aber eine schlimme Sucht. Nur die Hoffnung in mir, dass er sie besiegen kann, und die guten Gespräche mit meinem Schatz helfen mir, das irgendwie zu verarbeiten, damit mein Leben weitergeht, ohne dass ich an diesem schlimmen Schicksalsschlag zerbreche.

So.

Ansonsten war die Verwirrtheit am nächsten Tag wieder weg. Nur ziemlich fertig war ich dann. Sie kam jedoch zwei Tage später wieder.
Fazit: Ich muss noch mehr auf mich aufpassen. Was zurzeit etwas schwierig ist, da mein Schatz und ich gerade gemeinsam einen gesundheitlichen Kampf meistern, welcher noch eine lange Zeit in Anspruch nehmen wird.

Aber trotz allem, der Tag gestern leuchtet in mir. Die Gespräche mit den beiden jungen Leuten haben mir sehr gut getan. Und meinen Kleinen so intensiv zu erleben und bei mir zu haben, war gestern so wunderschön und wie ein kostbares Juwel.

Ich hatte es uns auch schön gemütlich gemacht. Eine Kanne leckeren Tee gekocht und auf mein Stövchen gestellt. Ein paar Mini-Windbeutel dazu. Immer mal nebenbei einen Kaffee für meine Schwiegertochter und einen Latte Macchiato für meinen Sohn zubereitet. Angeregt unterhalten, sogar von der Küche aus, wenn ich besagte Getränke holte.
Die beiden haben ihr Leben gut im Griff, auch wenn gerade jetzt wieder große Wolken aufgetaucht sind, da es bei meinem Sohn Schwierigkeiten wegen der Ausbildung gibt. Aber sie sagten, dass sie sich nach dem ersten Schock schnell wieder gefangen hatten und sehen es, genau wie ich, dass immer wieder neue Lösungen kommen werden.

Heute nun mache ich mir einen ruhigen Tag. Dass ich eine starke Migräne habe, ist kein Wunder. Ich werde sehen, ob ich ein bisschen an einem Paar Sneaker stricken werde. Das muss ich probieren, nicht dass ich dabei zu viel grüble.

Ja, ich ruhe mich heute etwas aus. Morgen dann gehe ich wieder zu meiner Gruppe und am Freitag habe ich meinen Nachsorgetermin bei der Onkologin. Neben anderen Terminen bin ich kommende Woche recht gut beschäftigt. So, dass ich den ruhigen Tag heute für mich nutzen werde.