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Sonntag, 21. Mai 2017

Neue Wege eröffnen sich

gerade für mich.

Hat mir das Ambulant Betreute Wohnen die erste Zeit Schwung gegeben, an mir zu arbeiten, so entwickelte sich fast unbemerkt diese Sache dahin, dass ich meine Aufmerksamkeit zu sehr auf meine Krankheit gelenkt habe, ich zu sehr an mir rumkritisiert habe und ich immer mehr ein schlechtes Gewissen hatte, wenn ich mich gehen ließ.

Nach langen Gesprächen mit meinem Schatz, der mich mit der Frage: Ob mir diese Sache überhaupt etwas bringt? erst darauf gebracht hat, habe ich mich entschlossen, den Betreuungsvertrag zu kündigen. Mit der ersten Betreuerin habe ich vergangene Woche schon darüber gesprochen. Und nun fühle ich mich freier.

Zu sehr über mich nachzudenken, hat mich schon früher oft in Selbstzweifel geführt. Ich möchte gerne wieder mehr leben, ohne groß nachzudenken. Endlich wieder mehr genießen. Aus dem Bauch heraus.

Der lieb gemeinte Rat: "Aber ziehen Sie sich nicht wieder zu sehr zurück" von der Betreuerin, ist für mich leichter umzusetzen. Jetzt wo ich wieder regelmäßig Kontakt zu meiner Enkeltochter haben kann. Schnell, keine 10 Minuten Fußweg, bin ich bei meiner Mutti, wenn die Kleine dort ist. Und ... wir lieben uns :o).

Es war gestern eine Freude, ihr das Stricken mit der Strickliesel beizubringen. Konzentriert war sie dabei und begriff es schnell, auch die Sache mit den runtergefallenen Maschen, wir nennen es "Das Retten". Einmal half ich ihr beim Retten und dann machte sie es ganz schnell alleine. Sie war so begeistert dabei, dass sie das Wolleknäuel und die Strickliesel mit die Flurtreppe runternahm, die stumpfe Holznadel hinters Ohr geklemmt, als sie mich verabschiedeten.

Heute berichtete mir meine Mutti per Mail, dass sie dann, als ich weg war, sehr mutig war und alle Maschen von den Metallösen der Liesel runtergenommen hat. Da hat dann das Retten nicht mehr funktioniert. Lach. Zum Glück bin ich am Mittwoch wegen ihrem Geburtstag nochmal dort. Noch bin ich der 1. Retter. ;o)

Mir geht dabei das Herz auf. Ich hab schon immer den Umgang mit Kindern geliebt. Und wenn es dann noch das eigene Blut ist, gibt es noch eine große Schippe Liebe und Begeisterung oben drauf.

Ich könnte sie immerzu angucken, dieses zarte aber auch sehr selbstbewusste Wesen.

Auch an anderen Unternehmungen möchte ich unbedingt dran bleiben.

So hat sich eine Freundin von meiner ehemaligen Arbeit gemeldet, sie würde gerne mal wieder mit mir so richtig quatschen, wie damals auf dem Betriebsausflug nach Dresden. Wir wollen uns dafür in ein Café setzen.

Meiner Schulfreundin möchte ich auch bald ihre geborgten Handarbeitshefte zurückbringen. Auch ein freudiger Grund wieder raus zu gehen.

Und in den Garten meiner Klinik-Freundin darf ich mich ja jeder Zeit setzen.

Ich will mir ganz ganz viel Gutes tun. Das Bedürfnis habe ich sehr. Nur das gibt mir Schwung. Vielleicht mache ich dann auch bald wieder mehr im Haushalt.

Durch die ewigen Nervenqualen hat sich da das Verhältnis bei uns wieder in Richtung meines Schatzes gelegt.

Ich brauch schon immer danach eine größere Erholungsphase. Und viel Entspannendes.

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Heute hab ich dann noch schnell drei kleine Decken für ihre Pferde gestrickt. Die nehme ich ihr am Mittwoch mit. Die hat sie sich noch gewünscht.

Morgen mache ich mit meinem Schwiegervati einen Ausflug in unser modernes Chemie-Museum.
Dann holen wir noch schöne Balkonpflanzen.

Immer her damit, mit all den schönen Dingen. Aufsaugen!!! Unbedingt!!!!

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Ich wünsche Euch eine schöne Woche und hab mir dadurch, dass ich dies eben hier geschrieben habe, ganz viel Schwung geholt. :o)