Komm, tauch ein, auch hier kann es so richtig gemütlich sein!

Mittwoch, 8. Mai 2013

Ich bin traurig

deprimiert

verzweifelt

Heute ist genau jetzt zu dieser Zeit die Mitgliederversammlung meines Vereins für den ich auch die Socken stricke.

Mir gings den ganzen Tag schon nicht so blendend. Ich hab mich geschont, nur um für heute Nachmittag fitt zu sein.

Schick gemacht habe ich mich, geschminkt und meine Lieblingsbluse angezogen.

Rechtzeitig und ohne Stress war ich bereit, mit dem Fahrrad loszuradeln.

Fahrrad aus dem Keller geholt und los gings.

Aber nicht weit.

Ich habe heute die Eindrücke da draußen mit dem ganzen Straßenverkehr überhaupt nicht verarbeiten können. Wie im Nebel fuhr ich und konnte nur mit größter Anstrengung auf meine Sicherheit achten. Die Eindrücke bremsten mich in dem Reaktionsvermögen, im Denken und im Vorwärtskommen.

Vernünftigerweise entschied ich mich, an der nächsten sicheren Stelle die Straßenseite zu wechseln und umzukehren.

Nur mit größter Mühe und Not kam ich zu Hause an.

Ich bin traurig, denn auf die Versammlung hatte ich mich schon so lange gefreut. Es interessiert mich zum Beispiel sehr, wie die Vereinsarbeit voran kommt, was im vergangenen Jahr alles umgesetzt werden konnte und wie viele Spenden eingegangen sind.
Und dieses Dazugehörigkeitsgefühl hat mir schon im vorigen Jahr so gut getan und nochmal ein bisschen mehr Schwung gegeben für mein Sockenprojekt.

Ich bin deprimiert, weil schon wieder seit einigen Wochen eine Verschlechterung meines Zustandes zu verzeichnen ist.

Und ich bin verzweifelt, weil ich denke, wird die Krankheit nun noch schlimmer? Werde ich jetzt auf Dauer noch eingeschränkter sein?
Der letzte Schub mit einer Psychose war erst im Februar und nun diese Phase wieder.

NEIN, ich möchte nicht traurig, deprimiert und verzweifelt sein!!!!!!!!
In nächster Zeit werde ich es mir zu Hause noch gemütlicher machen, außerdem eben mehr Aufgaben zu Hause übernehmen und die Erledigungen außerhalb meinem Süßen überlassen. Jedoch möchte ich mich nicht ganz zu Hause einschließen. Soweit es geht, nutze ich die Spaziergänge in unseren Gartenanlagen, um mich draußen zu bewegen.

JA, ich lass mich nicht hängen!!!!!! (auch wenn mir gerade nicht nach Lachen zumute ist)

Zurzeit habe ich sehr großen Hunger

immerzu könnte ich essen.

Auch wenn es nicht immer klappt, versuche ich doch meistens vernünftige Sachen zu essen.

Ich habe immer so großen Heißhunger, der Bauch ist längst satt, aber der Kopf will essen, essen, essen.

An nichts anderes kann ich in diesen Momenten denken. Wenn ich dann nichts esse, fühle ich mich total unwohl. Ich empfinde dies dann wie eine Sucht.

So geht es mir besonders immer in den Zeiten, wo ich mächtig mit den Nerven zu tun habe. Mein Körper braucht das Essen dann.

Was esse ich dann?

Gummibärchen

Sesamstangen

Apfelmus mit fettarmem Joghurt

Bio-Pizza

Roggenbrötchen mit Honig

Fertigsüppchen

Ja, das sind so die Sachen, welche mich zurzeit "befriedigen".

Trotz allem versuche ich mich daran zu erinnern, auf die Fette zu achten.

Ja, es ist nicht leicht, wenn der Kopf Essen braucht.

(Ich werde auch schon wieder runder und schwanke zwischen den beiden Gedanken:
Na und, ich bin trotzdem hübsch UND
Ich möchte so gerne schlank sein)

Demnächst

steht es an, dass ich für ca. 3 Wochen alleine sein werde.

Gemischte Gefühle sind in mir, wenn ich daran denke.

Einmal der absolute Wille, das Beste draus zu machen, es mir auch allein schön zu machen.

Andererseits der Gedanke daran, dass dann mein Schatz nicht greifbar ist, wenn ich Redebedarf, Ankuschelbedarf oder Probleme zu lösen habe.

Aber ich schaff das!!!!

Ich weiß, dass er gut aufgehoben ist und die Zeit für die Besserung seiner Gesundheit nutzen möchte.

Familienmäßig habe ich ja überhaupt keine Unterstützung zu erwarten. Aber von anderen Seiten.

Auf jeden Fall ist mein erster Ansprechpartner die Mobile Betreuung und auch meine Klinik. Und dann habe ich noch zwei gute Freundinnen hier vor Ort. Wenn ich der einen eine E-Mail schreibe, dass ich bestimmte Hilfe brauche, kann ich gar nicht so schnell gucken, wie sie bei mir ist.

Außerdem habe ich eine liebe Freundin aus dem Häkelclub, welche ich jeder Zeit anrufen kann, wenn ich Redebedürfnis habe.

Ich bin also nicht wirklich ganz allein.

Ja, es ist eine Umstellung, hier 3 Wochen in der Wohnung ganz für mich alleine zu sein, ABER ich werde mir einen Plan machen, so dass die Tage nicht unnütz und langweilig vergehen, sondern, dass ich jeden Tag etwas Nützliches erledigen kann und mir auch mal Gutes tue.

Ja, ich schaff das!!!!!!
(Damit sich mein Schatz auch keine Sorgen machen muss)