Komm, tauch ein, auch hier kann es so richtig gemütlich sein!

Donnerstag, 30. Dezember 2010

Liebes Jahr 2010

ich möchte mich nun langsam von Dir verabschieden.

Du hast große Neuerungen für mich gebracht - nach langem Ringen mit mir selbst hatte ich mich in Dir endgültig dazu entschlossen, Rente zu beantragen und mich von meiner geliebten Arbeit zu verabschieden, welche mich immer so stolz gemacht hat. Das war sehr schwer, aber noch im August hätte ich nicht gedacht, dass ich mich in das Rentnerdasein doch recht schnell reinfinde und auch die guten Seiten daran sehen kann.

Ich konnte in Dir auf schöne Art und Weise zu einem mir sehr wichtigen Menschen wiederfinden und genieße es sehr. Und das Schöne daran, mein Schatz unterstützt das voll und ganz. Dieser wichtige Mensch ist meine Mutti.

Wie oft habe ich in Dir darum gebeten, dass meine Söhne auf ihren Wegen immer beschützt werden und sie Kraft bekommen, alle Hürden zu meistern, die das Leben so parat hält. Mein Kleiner konnte damit seine Ausbildung weiter fortführen - ich weiß, wieviel Kraft ihn das kostet. Mein Großer konnte sich seine kleine Familie erhalten - ich weiß, wie wichtig ihm das ist.

Mein Schatz hat mir in Dir auf ein Weiteres bewiesen, wie wichtig ich ihm bin und dass ich immer auf ihn zählen kann. Zum Glück habe ich meinen Süßen!!!!

Meine Krankheit hat mir in Dir sehr viel Kraft abverlangt - so dass ich auch öfter am Verzweifeln war - jedoch gab es da auch immer wieder mal kleine Lichtblicke, die mich hoffen lassen.

Danke, dass ich in Dir auch spüren durfte, was es bedeutet, Freunde zu haben!

Entlass mich nun in das Jahr 2011, ich werde Dich nicht vergessen, denn Du bist ein Teil meines Lebens und ich bin dankbar dafür, dass ich in Dir niemals aufgeben musste, dass die Kraft immer wieder fürs Kämpfen gereicht hat.

Deine Ina

Ihr merkt, es ist sehr still um mich geworden.

Genau das kenne ich von früher nach einer Psychose. Der Kopf ist leer - keine Ideen, was ich schreiben könnte - kaum Kraft meine geliebten Handarbeiten zu machen - wieder mal keine Kraft, kräftig in unserem Haushalt mitzuarbeiten. Hinzu kommt zurzeit ständig auftretende Migräne, die mich dann auch noch zusätzlich lahmlegt. Meistens gehe ich schon vor 19.00 Uhr ins Bett, weil nichts mehr geht - keine Gespräche, kein Fernsehen, keine Handarbeiten. Zum Glück liegt das Schlafzimmer neben der Stube, so dass ich hören kann, was sich mein Süßer im Fernsehen anguckt - dadurch sind wir trotzdem noch so etwas wie beieinander.

Aber wollen wir mal das Positive in dieser schlimmen Zeit nicht vergessen.
Ich habe es geschafft:
- Uns für Heiligabend einen Nudelsalat zu zaubern
- Uns für Weihnachten leckeren Gulasch mit Klößen zu kochen
- nochmal Plätzchen zu backen - auch welche zum Verschenken
- den Schal von HIER endlich fertig zu stricken, dazu noch ein Stirnband und eine Mütze (diese ist noch verbesserungswürdig und wird von mir nochmal aufgeribbelt)

Das ist ja auch etwas.

In dieser Phase nach der Psychose muss man sich sehr in Geduld üben und sich daran festhalten, dass auch wieder bessere Zeiten kommen. Und mir geht es so, wenn mir das "Rumhängen" total auf die Nerven geht, dann finde ich meistens wenigstens eine Kleinigkeit, die ich tun kann und wenn es nur eine ganz einfache Handarbeit ist oder ich mich doch mal aufraffe abzuwaschen - das macht mich dann stolz, weil ich was im Haushalt mitmachen konnte.

Bei der ganzen Sache bin ich sehr sehr froh, dass ich so einen verständnisvollen Partner an meiner Seite habe. Das ist Gold wert!!! Ich wüsste zurzeit gar nicht, wie ich das Leben alleine meistern sollte.

Also Ihr seht, auch in dieser eher eintönigen Zeit für mich vergesse ich nicht das, was mir Licht bringt (dazu gehören auch vorsichtige Nachfragen meiner Freunde, wie es mir geht und mal ein kleines Engelchen auf einer Wolke als Geschenk oder ein lieber Brief als Mutmacher für uns beide in dieser schweren Zeit mit zwei Platzdeckchen für uns oder ein Telefonat, wo ich mich mal "ausjammern" kann). Dafür bin ich sehr dankbar.