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Mittwoch, 6. Dezember 2017

Wieder zeitig wach -

Dreiviertel 4 heute früh.

Ich denke an eine Diskussion in meiner Gruppe, welche schon eine Weile her ist. Da ging es um Depressionen und was man dagegen tun kann. Ein interessantes Thema war, den Nachtschlaf zu verkürzen. Jedoch sollte man das unter ärztlicher Betreuung machen. Dabei gehen die Patienten zu normaler Zeit ins Bett und werden dann mitten in der Nacht geweckt.

Ich habe das letztens gemerkt, als ich schon dreiviertel 2 wach war und nicht mehr schlafen konnte. Den ganzen Tag hatte ich keine Depressionen. Dafür hatte ich das unangenehme Gefühl, durch den Schlaf völlig durch den Wind zu sein. Erst abends kamen dann wieder die quälenden Gefühle.

Auch jetzt gegen 5 Uhr spüre ich nichts von der Traurigkeit und Leere. Bin aber skeptisch, was mir dieser Tag bringen wird. Zu schlimm waren die Erfahrungen in den letzten Tagen. Mir sitzt richtig die Angst vor weiteren nicht auszuhaltenden Depressionen im Nacken.

Gestern habe ich gleich früh vor 8 Uhr meine Ärztin angerufen. Weil ich diese negativen Gefühle nicht mehr ertragen konnte. Zum Glück habe ich sie noch erwischt. Sie hatte nämlich Nachtschicht und war schon dabei, nach Hause zu gehen. Sie ließ es mir offen, ob ich sofort in die Klinik komme und von einer Vertretung stationär aufgenommen werde oder heute früh 9.00 Uhr einen Termin bei ihr für ein Gespräch nutze. Ich entschied mich für Letzeres und habe mich gestern mit der vollen Ausnutzung meines Bedarfsmedikamentes über Wasser gehalten. Über jede Minute, die ich schlafen konnte, war ich froh. Nur nicht diese Qualen spüren.

Ich gehe heute früh mit der Einstellung zu meiner Ärztin, dass ich versuchen möchte, es zu Hause auszustehen. Vielleicht, wenn es demnächst gleichbleibendes Wetter gibt, geht es mir wieder besser. Außerdem sagte sie gestern, dass sie mir noch ein kurzfristiges Mittel zur Überbrückung geben kann. Ich hoffe immer noch, dass das neue Medikament sich erst noch entfalten muss und es bei der richtigen Dosierung mir endlich Linderung bringt.

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Heute ist Nikolaustag. Mein Schatz hat einen Gutschein über eine Musik-CD, die er sich schon lange wünscht, im Schuh. Ich freue mich schon auf sein Gesicht, denn damit rechnet er nicht.

Und meiner Enkeltochter habe ich eine kleine Überraschung geschickt. Ich bin gespannt, ob sie sich heute über WhatsApp meldet. Wird sie sich über den Socken-Seppel und die Picknickdecke für ihre Barbies freuen? Auf jeden Fall schätzt sie selbstgemachte Geschenke sehr. Das sagte sie mir an ihrem Geburtstag im Mai, als ich ihr Futter für ihre Spielzeugpferde gehäkelt hatte.

Der zweite ihrer Weihnachtssocken ist auch schon begonnen. Und gestern habe ich im Kreativladen meiner Klinik eine schöne Weihnachtskarte für sie ausgesucht. (Ja, Dank Fahrdienst konnte ich mich gestern dazu aufraffen, zu meiner Gruppe zu fahren. Meine Spritze war ja auch wieder dran).

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So, mein erster Kaffee am frühen Morgen ist ausgetrunken (ich mache dann immer türkischen, weil der Wasserkocher nicht so laut knäckert wie die Kaffeemaschine. Ich möchte doch nicht meinen Schatz wecken) und ich hab noch eine dreiviertel Stunde Zeit, bis ich unter die Dusche hüpfen muss. Die Zeit werde ich nutzen, um noch ein paar Runden an den Socken zu stricken.

Ich wünsche Euch einen schönen Nikolaustag.