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Donnerstag, 12. April 2012

Nachdenklich gemacht

hat mich ein, zufällig beim Arzt, gehörtes Gespräch zwischen zwei älteren Rentnern, welche ich nicht kenne.

Es ging da um eine Frau, welche ich auch kenne und von der ich weiß, dass sie Schizophrenie hat.

Sie haben sich so aufgeregt über die Frau und sehr abfällig darüber gesprochen, dass sie ja nun mal wieder in der Psychiatrie gelandet ist und da ja auch schon öfter war.

Klar ist es nicht einfach, wenn sich jemand im Wahn vor einen stellt und einen nicht ins Haus reinlässt. Da kann man nur besonnen bleiben und die Polizei oder den Rettungsdienst rufen. Das hat dann übrigens die junge Frau wohl selber gemacht.

Nach einigen Wochen, vor kurzem, hat sie sich dann bei den Rentnern entschuldigt. Doch, wie ich es der Unterhaltung entnehmen konnte, haben diese darauf unverständlich und abwehrend reagiert.

Übrigens haben sie sich sehr laut im Wartezimmer unterhalten und sehr oft den Namen der Frau erwähnt.

Das Defizit liegt darin, dass noch viel mehr über psychische Krankheiten aufgeklärt werden müsste. Noch dazu unter dem Aspekt gesehen, dass diese Krankheiten ja zunehmen.

Ich hoffe, dass ich mit meinem Blog hier einen kleinen Beitrag dazu leisten kann.

Wir Betroffenen sind doch nicht alle Monster und - das sehe ich in meiner Gruppe - zum größten Teil intelligente Menschen. Und wir brauchen so viel Verständnis und oft auch Hilfe, z.B. dass mal ein Nachbar die Hausordnung stillschweigend übernimmt, wenn man nicht kann.
Ein liebes Wort tut Wunder und wenn man Personen um sich hat, zu denen man Vertrauen aufbauen konnte.

Auf keinen Fall brauchen wir, dass ABFÄLLIG über uns gesprochen wird.

Und das kann man uns glauben, wir schämen uns hinterher ganz ganz dolle dafür, was wir in einer Psychose erzählt oder gemacht haben.

7 Kommentare:

  1. Schade, dass ich nicht in dem Wartezimmer war, denn dann hätte ich den Herren ganz schön meine Meinung gesagtund ihnen erzählt, dass keiner, aber auch wirklich keiner sagen kann, dass er nicht diese Krankheit von heute auf morgen bekommen kann und wie sie es dann finden würden, wenn so über sie gesprochen wird. Ich habe das selbst damals bei meiner Mutter mal mitbekommen, da hat mein eigener Onkel gesagt, dass sie verrückt wäre. Das hat er aber nur einmal gesagt und er hat seine Lektion hoffentlich gelernt. Ina, lass das nicht zu sehr an Dich ran. Diesen Menschen ist manchmal nicht zu helfen und man kann wirklich nur hoffen, dass sie selbst nie in so eine Situation kommen. Dir wünsche ich weiterhin viel viel Kraft und Power, aber die hast Du schon:-).

    lieben Gruß
    Brigitte die Weserkrabbe

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  2. Liebe Brigitte, vielen Dank für Deine lieben Worte. Und immer wieder schön, wie Du über mich denkst ;o)!
    Liebe Grüße zurück
    Ina

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  3. Es gibt aber auch viele die Verständnis für die Krankheit haben..LG Peter

    Ps:Den anderen muss man durch Aufklärung weiterhelfen aber es gibt halt auch unbelehrbare ist auch klar

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  4. Ja, Peter, und es ist ja bestimmt nicht für jeden leicht, die Krankheit zu verstehen.
    Aufklärung ist wichtig, deswegen bin ich ja hier in diesen Verein, der auch über psychische Krankheiten aufklären will, eingetreten. Ich bin schon auf die erste Mitgliederversammlung Anfang Mai gespannt.

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  5. Liebe Ina ,leider gibt es immer wieder solche Menschen .Man kann nur hoffen ,das sie es nie erleben müssen solch eine Krankheit zu haben .Ich wünsche dir noch ein geruhsames schönes Wochenende .Lg Ina

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  6. Liebe Ina,

    Ich denke auch das Aufklärung nur der Weg sein kann.
    Aber das ist eben auch Kräftezerrend und man muss auch soweit sein ein Stückweit in die Öffentlichkeit zu gehen mit sich und seinem Thema.
    Bei uns ist es DIS - wo es selbst in den Helfenden Berufen (Ärzte, Theras, Pflegepersonal usw. ...) leider oft keine Hilfe gibt, unwissenheit und Ablehnung - merkwürdige Vorstellungen - von der Allgemeinheit ganz zu schweigen!
    Aber ja, es gibt menschen die einen so nehmen wie man ist :-)
    Wenn wir mehr Kraft über haben, dann ist es für mich auch ein Ziel Öffentlichkeitsarbeit zu leisten.

    Aber was ich sagen will, ich verstehe wie man sich fühlt in solchen Situationen.

    Herzliche Grüße, anja und co

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  7. Dieser Satz: "Man kann nur hoffen, dass sie es nie erleben müssen, solch eine Krankheit zu haben" - darin ist soviel Größe, liebe Ina.

    Anja, ich wünsch Dir, dass Du die Kraft dafür haben wirst. Auch schon deshalb, damit Du Dich gut fühlst.
    Ich warte jetzt erst einmal die erste Mitgliederversammlung ab und dann bin ich gespannt, was sich daraus für mich entwickelt.

    Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag (meiner hat mir viel Tränen angefangen, doch jetzt bin ich - wenn auch geschlaucht - wieder kämpferisch)

    Lieb Eure Ina

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Ich freue mich über einen regen Gedankenaustausch.