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Samstag, 24. November 2012

Klapse - dieses Wort hat mich eben sehr getroffen

In den Mund genommen von einem Gast in einer bis dahin für mich sehr interessanten Radiosendung. Schlagartig konnte ich der Sendung nicht mehr folgen.

Es bedarf wirklich noch viel mehr Aufklärung, wie wichtig eine gute Psychiatrie für Betroffene ist. Und dass dort behandelte Krankheiten nichts mit "Blödheit" zu tun haben, so dass man solche Kliniken "Klapse" nennen kann.

Kindern könnte ich solche Bemerkungen vielleicht eher verzeihen, sie wissen nicht was dahinter steckt. Aber einer renomierten öffentlichen Person nehme ich sowas sehr übel.

Ich bin gerade mal wieder wachgerüttelt worden und überlege gerade, was mein Verein für Aufklärung tut und wie ich mich da einbringen kann. Ich sollte endlich mein Mut-mach-Büchlein weiterschreiben.

8 Kommentare:

  1. Liebe Ina, das hört sich auch immer so abwertend an und das haben viele Psychiatrien nicht nötig so zu betiteln zu werden.
    Die Ängste da durch bei Menschen die mal rein müssen wird so geschürt und Angst vor Ausgrenzung.
    Was du warts in der Klapse oman meine beste Freundin damals sagte das zu mir als ich es nicht weiter verbergen wollte, ich hab ich rum getret bin für immer gegangen.. ich sagte nur noch da sieht man mal wieder wie kurzsichtig dein Gehirn geht so was bin ich befreundet!Ich habe mich seit dem immer offen bekennt und die Leut waren manche so primitiv veranlagt furchtbar.. warum dieser Makel man an gehaftet bekommt verstehe ich heute noch nicht.
    Man kann nicht alle Klinik über einen Kamm scheren, viele bemühen sich wirklich um die bestmöglichstens für den Kranken zu machen...

    Die Witze haben die sogar mit Mulitiple Persönlichkeitstörung meinem Krankheitsbild schon drauf im Radio oder im Fernsehen, denen würde ich das mal nur 1 Tag lang wünschen dann würden sie das nicht mehr im Mund nehmen!
    Schönen Sonntag dir!
    Lieben Gruss Elke

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  2. Liebe Elke, ich sehe, Du bist genauso betroffen/getroffen wie ich.
    Nachdem ich diesen Post verfasst hatte, habe ich mit meinem Mann darüber gesprochen. Am Anfang des Gesprächs war ich sehr sehr aufgewühlt. Mein Schatz hat mich noch zu einer anderen Sichtweise geführt. Er malte in dem Gespräch diesen Menschen so, dass er Angst vor einem Aufenthalt in der psychiatrischen Klinik hat, dass er sich eher das Leben nehmen würde, als so eingeschränkt zu leben.
    Dann führte mein Schatz mir vor Augen, dass es ja ein großer Schatz ist, dass man Freunde und Familienangehörige hat, die sehr sensibel mit dem Thema umgehen. Und ich füge hinzu, dass wir beide, Du, Elke und ich, auch noch so tolle Partner haben, die sich in die Krankheit hineinfühlen konnten und dadurch genau richtig mit uns umgehen und mit uns fühlen.

    Elke, wenn ich stärker wär, dann würde ich viel mehr für Aufklärung zu unseren Krankheiten kämpfen.

    Mich würde Deine Meinung interessieren. Könnte mein kleines Mut-mach-Büchlein dazu beitragen, dass auch nicht betroffene sehen, wie mutig man sein muss, um mit so einer Krankheit zu leben? Und bringe ich dort richtig rüber, wie froh ich bin, dass es in meiner Nähe so eine gute Klinik gibt. Dass sie schon oft mein Rettungsanker war?

    Irgendwie möchte ich ein kleines bisschen was tun.

    Ich wünsche Dir auch einen schönen Sonntag und bleib weiterhin so schön tapfer!!!

    Ganz lieb

    Ina

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    1. Natürlich trägt Dein Mut-mach-Büchlein dazu bei, den Menschen zu zeigen wieviel Kraft und Mut es kostet, gegen eine psychische Krankheit anzukämpfen oder auch nur mit ihr zu leben und sie auszuhalten. Ich finde es ja auch so schon toll, wie Du das alles machst und wie Du immer wieder aufstehst und kämpfst. Dafür alleine würde ich Dir schon einen ganz großen Orden verleihen. Du machst anderen Mut und gibst ihnen vielleicht auch ein bisschen mehr Kraft, nicht aufzugeben und immer weiterzukämpfen. Davor ziehe ich ganz tief meinen Hut und bewundere Dich dafür jeden Tag auf's Neue. Weiter so!

      Ganz liebe Grüsse
      Brigitte die Weserkrabbe

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    2. Liebe Brigitte, danke, dass Du so mit Achtung von mir denkst. Deine Worte tun immer wieder gut und geben Kraft - Kraft so weiter zu machen. Besonders an Tagen wie heute, wo nicht viel geht, sind sie ein kleines Lichtlein.

      Mein Büchlein liegt mir auch sehr am Herzen, auch wenn ich es schon lange nicht fortgeführt habe. Es warten noch viele Erlebnisse und Gedanken darauf, dort festgehalten zu werden. Zum Glück habe ich schon vieles notiert.

      Ja, liebe Brigitte, ich mach weiter so, ich geb nicht auf!!!! DANKE!!!!

      Ich umarm Dich ganz lieb

      Ina

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  3. Ach, liebe Ina, diesen leicht dahingesagten Ausdrücken und Bezeichnungen darf man nicht allzu große Bedeutung geben. Ich habe damals bei der Demenz meiner Mutter auch so reagiert, als mein Onkel mal sagte, dass er sich nicht vorstellen könnte, dass meine Mutter nun verrückt sei. Aber dann habe ich mich an früher erinnert und da habe ich auch schon mal diese Worte benutzt und mir nichts dabei gedacht. Ich glaube, wenn man selbst betroffen ist, ist man auch viel sensibler und verletzlicher als wenn man mit psychischen Krankheiten noch nichts zu tun hatte. Also nimm es Dir nicht zu sehr zu Herzen. Derjenige, der es gesagt hat, war nur oberflächlich, aber er wollte sicherlich nicht andere verletzen.

    lieben Gruß
    Brigitte die Weserkrabbe

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  4. Ja, liebe Brigitte, Du hast Recht, wenn man selbst betroffen ist, reagiert man sehr sensibel auf solche Worte.
    Nach dem Gespräch mit meinem Mann war ich dann auch nicht mehr ganz so aufgelöst und konnte es wieder nüchterner sehen.

    Ich sende Dir ganz liebe Grüße

    Ina

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  5. Liebe Ina, ich bin durch Zufall auf deinem Blog gelandet. Ärgere dich nicht über solche dummen und gedankenlose Aussagen. Es ist zwar nicht vergleichbar, aber ich habe seit einigen JahrenGelenkrheuma, eine doch recht schwere chronische Erkrankung, die mit körperlichen Einschränkungen und teilweise sehr starken Schmerzen verbunden ist. Früher ist mir das nie aufgefallen, aber Rheuma ist auch eine Krankheit, über die oft Witze gemacht wird nach dem Motto, das ist eine Krankheit für alte Leute, die dann so ein bisschen Gliederreißen haben. Wenn man dann selbst betroffen ist, findet man das gar nicht mehr witzig. Aber die Leute wissen es nicht besser und denken einfach nicht nach. Also nicht ärgern. Lieben Gruß Doris

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  6. Danke für Deinen Zuspruch, liebe Doris.

    Ach, am liebsten würde ich die ganze Welt aufklären, was es für wichtige und gute psychiatrische Kliniken gibt, denn auch viele Betroffene haben wegen diesem Ruf Angst oder Bedenken, sich in einer Klinik behandeln zu lassen.
    Ich habe das Glück, eine sehr fortschrittliche Klinik ganz in der Nähe zu haben.

    Vielleicht kann ich mich schon bald wieder aufraffen in meinem kleinen Mut-mach-Büchlein weiter zu schreiben.

    Dir wünsche ich gesundheitlich ALLES GUTE!!!

    Und schön, dass Du bei mir vorbei geschaut hast :o).

    Liebe Grüße

    Ina

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Ich freue mich über einen regen Gedankenaustausch.