Komm, tauch ein, auch hier kann es so richtig gemütlich sein!

Freitag, 23. Juni 2017

Womit fange ich an?

Mit Jammern, dass ich nicht raus kann und heute nun auch noch keine vernünftige Masche hinbekomme?

Nein, dann lieber mit meiner Freude, dass zumindest das auf dem Balkon Raussetzen nun nach zwei Wochen wieder geht!!! Ich wünschte mir zwar, die würden endlich unseren Block mit den Balkons in Richtung Spielplatz drehen, aber heute Vormittag war auf der ursprünglichen Seite auch etwas Bewegung.

Bei uns im Wohngebiet liegt der Altersdurchschnitt gefühlt bei 75-80, daher konnte ich eher ein paar ältere Herren sehen, wie sie vom Einkauf kamen.

Aber ein Elsterpaar mit seinem Jungen zu beobachten, wie sie Würmer oder was weiß ich im Rasen suchten, dann auf dem Dach des Nachbarblocks allen verkündeten, dass das Frühstück geschmeckt hat, war auch recht vergnüglich.

Oder ich saß einfach nur da, guckte in die Bäume und den Himmel. Dabei freute ich mich daran, dass ich es ertragen konnte, ohne gleich wieder ins Wohnzimmer zu flüchten.

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In den letzten 14 Tagen entwickelte sich erst rasant eine Psychose mit gesteigerter Aktivität, hoher Unkonzentriertheit und "tollen Ideen", die mit zwei Tagen völliger Verwirrtheit den Höhepunkt erreichte und mir nun überreizte Nerven und schlechte Verarbeitung von äußeren Eindrücken beschert.

Aber ich wollte es dieses Mal zu Hause durchstehen und nicht in die Klinik gehen. Das ging aber nur, weil mein Schatz ALLES gegeben hat. Er hat mich beruhigt, getröstet, aufgemuntert und verwöhnt. Wie dankbar ich ihm dafür bin, kann ich gar nicht in Worte fassen.

Wir haben es beide gemeistert.

Und nun suche ich den großen Topf mit jeder Menge Geduld.

Wenn dann, wie heute nicht mal mehr das Handarbeiten geht, dann wird es echt langweilig. Wo ich Langeweile sonst gar nicht kenne.
Dann kommt noch hinzu, dass ich heute die Gelegenheit gehabt hätte, meine Enkeltochter zu besuchen, ich es aber nicht schaffe.
Wer mich kennt, dem brauche ich nicht zu erzählen, dass da heute schon ein paar Tränen gerollt sind.

Wie soll man da noch das Beste draus machen? Fernsehen ist langweilig oder überfordert mich, aus dem Internet hab ich schon alles rausgelesen und Däumchendrehen ist nicht mein Ding.

Aber Ihr kennt mich - irgendwas findet sich zwischendurch dann doch noch. So habe ich vorhin voller Neugierde unsere Gartenbauleute beobachtet, wie sie den großen Baum vor unserem Schlafzimmerfenster von den Sturmschäden befreit haben. Richtig mit Hebebühne und Absägen von dicken Ästen mit der Motorsäge. Das war mal eine interessante Abwechslung.

Dann hab ich noch versucht, meine Schulfreundin anzurufen. Sie hat jedoch heute Spätschicht. Allerdings hatte ich meinen Patensohn an der Strippe und ich freue mich wirklich sehr, dass er sein Abi gut geschafft hat. Der Schritt ins Arbeitsleben ist auch schon klug vorbereitet. Ich glaube, er hat sich eine interessante Ausbildung ausgesucht. Dabei wird er einiges von der Welt zu sehen bekommen und kann trotzdem erstmal in seinem Zimmer bei der Mama im Haus wohnen bleiben.

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So, genug gequasselt. Ich werde mal ne Runde durch die Wohnung gehen und überall lüften und dann mal sehn.

Tschüssi, Ihr Lieben

1 Kommentar:

  1. Mein Gott liebe Ina wie ich Dich für Deinen Kampfgeist bewundere! Dir kann es noch so schlecht gehen und dann raffst Du Dich doch noch auf und schreibst über die kleinen Freuden, die Du trotz Deiner Nervenqualen erlebst. Chapeau meine Liebe! Ich weiss nicht, ob ich die Kraft aufbringen könnte. Aber Du schaffst es immer wieder und das finde ich toll! Ich wünsche Dir so sehr, dass es Dir irgendwann mal wieder richtig gut geht, weil wenn es jemand verdient hat, dann Du. Sie lieb umarmt und

    viele Grüsse
    Brigitte die Weserkrabbe

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Ich freue mich über einen regen Gedankenaustausch.