ab nächsten Mittwoch bei 100 mg des neuen Medikamentes (Lamotrigin) angelangt.
Heute früh ist mir durch einen Traum beim Aufwachen klar geworden, ich muss auch selber was tun. Auf der Couch sitzen und stricken ist nicht die Lösung, da ich teilweise auch dabei in die Depression gefallen bin.
Der Traum zeigte mir, ich muss raus. Endlich wieder leben.
Ich erinnere mich an ein Erlebnis vor einigen Wochen (ich war da schon wieder aus der Klinik raus und hatte an dem Tag wieder mit Depressionen zu tun). Auf einmal hatte ich das ganz dringenden Verlangen, in die Stadt zu fahren und zu bummeln. Mir ging es hundeelend durch diese blöden Depressionen, aber ich wollte das unbedingt. Der Anfang war schwer, aber je länger ich bummelte, um so freier wurde ich von den Depressionen. Am Ende waren sie ganz weg und ich konnte beschwingt wieder nach Hause fahren. Hier hab ich bereits darüber geschrieben: https://inasklitzekleinewelt.blogspot.de/2017/10/hey-was-fur-ein-wunder.html
Da erinnere ich mich an die Worte von meiner Psychiaterin gestern: "Aber kleine Schritte". Das war zwar zu einem anderen Thema, aber ich denke da jetzt gerade dran. Jetzt, wo ich um viertel 7 am liebsten sofort losrennen würde.
Ich hab da eine Idee. Da ich sowieso noch eine Geburtstagskarte für den Schwiegervati brauche, fahre ich heute Vormittag in die Stadt. Da es auf dem Weg liegt, starte ich noch einmal einen Versuch mit der heißen dicken Schokolade in dem Café und gehe dann in den kleinen Buchladen, der wirklich schöne Karten hat. Und danach fahre ich wieder nach Hause. Vor dem Café mache ich noch einen Zwischenstop bei der Post (die liegt genau gegenüber der Bus-Haltestelle) und stecke eine Weihnachtskarte ein - dies hatte ich mir sowieso für heute vorgenommen.
Ich werde Euch berichten, wie mir mein kleiner Stadtbummel bekommen ist.
Und da To Do Listen bei mir gerade so in sind, hier mal eine Unternehmungsliste:
Mit Petra zum Chinesen (haben wir uns schon soooo lange vorgenommen, aber sie hat sich genauso eingeigelt wie ich)
Ines besuchen (sie wollte mich letztens zum Tannenzweige-Sammeln abholen, doch da hab ich geschlafen. Außerdem hab ich noch gar nicht ihre neue Wohnung gesehen)
Mit Frau K. ins Kronhaus (da wo es die dicke Schokolade gibt) - wir haben uns das letzte Mal im Sommer in der Cafeteria meiner Klinik getroffen.
Ins Café setzen und an den Kalendersöckchen stricken.
Ins Kino gehen, wenn mal ein anständiger Film für mich kommt (vielleicht hab ich ja Glück und bin wie damals die Einzige im Kinosaal - Lach)
In die Bibliothek zu einer Buchvorstellung gehen (das machen sie jetzt immer einmal im Monat)
(vielleicht bekomme ich dann auch wieder Lust auf Badputzen, Essenkochen und co.)
Einmal in der Woche eine der obigen Unternehmungen, das wärs.
Ich muss Euch nämlich noch etwas sagen: Komischer Weise kann ich mich jeden Dienstag für meine Gruppe aufraffen, duschen, chic machen und hingehen. Jedes Mal gibt mir das Schwung und tut mir gut. Darüber habe ich auch mit meiner Ärztin gesprochen und sie sagte dazu: "Also ist die Kraft da".
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Ich freue mich über einen regen Gedankenaustausch.