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Donnerstag, 8. Februar 2018

Ziele?

Ich hab hier ja schon von dem Buch der Freude geschrieben.

Ich hab mich darin besonders deshalb wieder gefunden, weil ich am allerliebsten anderen Menschen Freude bereite, ihnen gerne bei ihren Problemen zuhöre und mitfühle.

Nun habe ich eben gerade von VOX "Der Vertretungslehrer" mit Wladimir Klitschko gesehen.

Da ging es vor allem um Herausforderungen (nicht Probleme) denen wir uns stellen, wenn wir Ziele haben. Und wie wichtig Ziele sind. Nicht Probleme deshalb, weil Herausforderungen viel positiver sind und in uns große Kräfte aktivieren können.

Ich denke da jetzt gerade an eine Frage, die mir vor einiger Zeit mein vorheriger Psychiater gestellt hat: "Wofür stehen Sie morgens auf?". Erst war ich ganz still und auch ganz leer im Kopf und dann antwortete ich: "Für meine Handarbeiten, womit ich anderen Menschen Freude bereiten kann". Er guckte skeptisch. Ich weiß nicht, ob ihm das nicht reichte.

Ein weiteres Ziel, welches ich in den letzten Jahren auch hier immer einmal erwähnt habe, ist es, wieder mehr im Haushalt zu machen. Ich sehe das mehr als Belastung, weil ich nicht so die große Hausfrau bin. ABER es ist für meinen Schatz auch mittlerweile zur großen Belastung geworden, weil er hier wirklich alles managen und erledigen muss, so dass er keine Momente der Entspannung mehr findet. Ich schicke ihn zwar in diesem Jahr wieder für 4 Tage in den Urlaub. Aber ich weiß auch, dass dies nicht reicht.

Ziele. Ziele? Sind das wirklich Ziele, die mich voranbringen, mich antreiben? Ich fühle mich in den letzten Jahren eher ziellos. Ich kämpfe täglich mit meiner Krankheit. Verzweifle daran und stehe wieder auf. Aber wirkliche Ziele habe ich nicht mehr.
Ich weiß nicht, ob oben genannte solche wirklichen Ziele sind.

Früher hatte ich das Ziel, den Krebs unbedingt zu überleben, damit meine Kinder nicht ohne Mami aufwachsen müssen. Dann hatte ich immer wieder das Ziel, meine Arbeit auf Arbeit gut zu machen. Und auch, trotz der Einschränkungen meiner psychischen Erkrankung, immer für meine Jungs da zu sein. Ich hab auch damals schon den Haushalt vernachlässigt, weil ich nach der Arbeit viel schlafen musste. Aber für meine Kinder hab ich das Letzte aus mir heraus geholt.

Zurzeit lässt mich das große Ziel, nicht mehr so viele Depressionen zu haben, bei der wirklich sehr langsamen Dosisanpassung des neuen Medikamentes durchhalten. Es war immer hart, Depressionen zu haben. Aber seit ca. 2 Jahren sind sie so vordergründig, das ist kaum mehr zu ertragen.
Gestern bei dem Gespräch mit meiner neuen Psychiaterin kam eben auch heraus, dass es die Medikamente alleine nicht sind. Ich weiß, dass ich viel zu wenig raus gehe. Heute bin ich auch schon wieder den zweiten Tag drinnen geblieben.
Und wichtig ist auch das positive Denken. Und dafür braucht man meiner Meinung nach richtig tolle Ziele.

Meine Handarbeiten gehen seit ein paar Wochen nicht mehr so wie früher. Ich merke, dass sich die Depressionen verstärken, wenn ich Socken so vor mich hinstricke. Das macht mir Angst, Angst vor den Handarbeiten, weil die Depressionen wirklich sehr sehr fies sind.
Eine Zeit lang habe ich bei Depressionen immer eine handarbeitliche Herausforderung angefangen, eine knifflige Anleitung, die ich vorher noch nicht probiert hatte.
Jetzt ist mir sowas Neues oft zu viel und überfordert mich.
Es ist nicht mehr so, wie vor ein paar Jahren.

Und nun hab ich erst einmal genug darüber geschrieben und nachgedacht. Jetzt mache ich erst einmal eine Pause.

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