Komm, tauch ein, auch hier kann es so richtig gemütlich sein!

Montag, 19. Juli 2010

Warum bin ich hier?

Ich habe seit 15 Jahren Schizophrenie und 2008 hat sich die Krankheit mit einer Negativsymptomatik (auch Residualsyndrom genannt) so verschlechtert, dass ich wirklich nur noch in einer „klitzekleinen“ Welt leben kann. Ich kann manchmal wochenlang nicht nach draußen gehen (nicht mal auf den Balkon), weil mein Gehirn die ganzen Eindrücke, welche für einen Gesunden normal sind, nicht mehr verarbeiten kann (man spricht dann auch von einer Reizüberflutung) und dann geht es mir hundeelend. Durch die Antriebslosigkeit der Negativsymptomatik habe ich oft auch nicht einmal die Kraft, im Haushalt etwas zu schaffen. Zum Glück ist mein Freund immer für mich da. Wenn es nötig ist, nimmt er mir wirklich alles ab.

Kraft, dies alles zu ertragen, gibt mir in erster Linie die uneingeschränkte Liebe meines Schatzes, aber auch meine Handarbeiten. Sobald es nur irgendwie geht, häkle oder stricke ich. Zum Glück, dass ich dieses Hobby habe. Zum Basteln habe ich auch immer mal wieder Lust. Neue Sachen probiere ich gerne aus.

Bücher kann ich regelrecht „verschlingen“. Da Fernsehen meistens zu anstrengend ist (man glaubt gar nicht, was das Gehirn da verarbeiten muss), lese ich in letzter Zeit vor dem Einschlafen immer ein paar Seiten – manchmal auch mehr, wenn mich ein Buch richtig fesselt.

Gerade, wenn es mir richtig schlecht geht, erinnere ich mich selbst daran, dass man auch Kleinigkeiten genießen kann. Ich möchte besonders Betroffenen Mut machen und Interessierten zeigen, dass man auch mit dieser Krankheit ein würdiges Leben führen kann. Deswegen

Herzlich Willkommen

in meiner klitzekleinen Welt

6 Kommentare:

  1. Dann ann ich dir ein Buch empfehlen das dir vielleicht auch hilft "Bevor die Stimmen wiederkommen" Vorsorge und Selbsthilfe bei psychotischen Krisen

    AntwortenLöschen
  2. Dankeschön Peter. Ich hab mir das Buch mal angesehen, das hört sich interessant an.

    AntwortenLöschen
  3. Hallo Ina, bin durch Elke heute auf Deiner Seite gelandet und möchte Dir sagen, dass ich es superstark finde, wie Du den Kampf mit Deiner Krankheit aufnimmst und oft auch bewältigst. Es gehört viel Mut dazu, darüber zu schreiben und ich denke, dass Du damit vielen anderen hilfst, egal mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben. Du kannst wirklich stolz auf Dich sein und schön, dass es einen Partner an Deiner Seite gibt, der Dich so unterstützt, denn das ist auch nicht immer selbstverständlich. Ich wünsche Dir alles Gute von ganzem Herzen und ich werde von nun an öfter bei Dir zu Gast sein.
    liebe Grüsse
    Brigitte die Weserkrabbe

    AntwortenLöschen
  4. Vielen lieben Dank für Deine Mut-machenden Worte, liebe Brigitte!!! Sie bestärken mich auch, hier weiter zu schreiben. Denn ich möchte ja so gerne anderen Menschen Mut machen.
    Ich freu mich sehr, dass Du jetzt öfter bei mir hier vorbeischauen wirst - LÄCHEL!!!!
    Lieb Ina

    AntwortenLöschen
  5. Liebe Ina,

    DANKE erst einmal für Deinen lieben Kommentar beim mir!
    Ich habe jetzt ein bisserl in Deinen Seiten geblättert und ich finde Dich auch toll, dass Du über Deine Krankheit schreiben kannst. Es wird Dir ganz sicher helfen. Aber Du hilfst damit auch anderen, die sich in einer ähnlichen Gesundheitslage befinden.

    Nachträglich möchte ich Dir (Euch) für den Entschluss, die Zukunft miteinander zu teilen, alles Gute wünschen. Gemeinsam gehts ja viel besser, das weiß man ja! "WIR" heißt nun Euer Leben!!!
    Pass' gut auf Dich auf, Ina!

    Liebe Grüße ein eine Hand voll Sonnenstrahlen schickt Dir

    Renate

    AntwortenLöschen
  6. ich hab mich dazu beschlossen ganz von vorne anzufangen damit ich besser verstehe und dich besser kennenlernen kann..schizophrenie also..ich dachte psychose siehst du s schnell kann man falsch verstehen..nun interessiert weiter lesen..

    AntwortenLöschen

Ich freue mich über einen regen Gedankenaustausch.