Komm, tauch ein, auch hier kann es so richtig gemütlich sein!

Montag, 26. Dezember 2016

Der letzte Weihnachtsfeiertag ist bald zuende

und es war ein bezauberndes Weihnachten für mich mit vielem Lachen mit meinem Kleinen und seiner Liebe am Heiligabend, Herzenswärme beim Beobachten, wie erwachsen er ist und Wohlfühlen am 1. Feiertag mit meinen lieben Schwiegereltern.

Heute ist bei uns ein bisschen Katerstimmung, wir schwächeln beide etwas. Daher habe ich beschlossen, im Schlafanzug zu bleiben. Leider hab ich dabei ein schlechtes Gewissen, weil ich weiß, dass aus so einem Tag auch schon öfter mehrere Schlumpertage geworden sind. Aber da ich mir für morgen wichtige Besorgungen vorgenommen habe, dürfte das dieses Mal kein Problem werden. Und somit schiebe ich das schlechte Gewissen einfach nach hinten.

Die letzte Woche vom Jahr 2016 ist angebrochen und langsam formulieren sich Pläne für 2017 in meinem Kopf. Dazwischen auch immer wieder kleine Rückblicke.

Mein 51. Lebensjahr hatte es bisher ganz schön in sich. Und obwohl ich mir schon vor Jahren gesagt habe, mit 50 wird alles besser, bin ich jetzt doch verblüfft, wie sich dies bewahrheitet hat.

Gerade der Dezember hat mir gezeigt, was für eine Kraft in mir steckt. Ich habe das erste Mal ohne zusätzlicheTabletten eine sich entwickelnde Psychose ausgehalten und dabei gemerkt, dass ich wirklich von meinen Medikamenten vor der totalen Verwirrung mit dem Nicht-wissen-was-ich-tue geschützt werde. Ich habe das erste Mal die starke Grenze vor dem "Verrücktsein" berührt und gemerkt, dass ich sie nicht überschreite, wie grass es mir auch ging. Das hatte den totalen Aha-Effekt - Aha, mein Arzt hat Recht, ich bin geschützt. Dabei dahingehend Vertrauen zu gewinnen, hat mir noch der Schutz der Klinik geholfen. Aber ich bin bereit für den Schritt, dies auch zu Hause auszuhalten.

Dieser Klinikaufenthalt war auch auf andere Art intensiv. Ich habe hochintelligente starke Menschen auf Station kennengelernt, die mir ihr tiefstes Inneres gezeigt haben, so dass es mich ganz intensiv berührt hat. Ich durfte in ihren schwachsten Momenten für sie da sein und bin daran gewachsen. Gerade jetzt beim Schreiben berührt mich das wieder ganz stark.

Ich habe mich in den 3 Wochen selbst ganz bewusst aktiviert. Hab bereitwillig Besorgungen für eine mit Krücken gehbehinderte Patientin in der eine halbe Stunde Gehweg entfernten Innenstadt erledigt. Und bin mit einer Mitpatientin mit dem Bus zur Wohnungsbesichtigung gefahren, weil sie sich gar nicht auskannte. Außerdem habe ich ganz bewusst an einem Tag die Aufgabe des Patientensprechers übernommen. Was war ich bei all den Dingen vorher aufgeregt. Doch der Stolz hinterher tat unglaublich gut.

Und auch wenn heute wieder ein Durchhängertag ist, an dem es mir schwer fällt, mich so wie in der Klinik zu aktivieren - Ich spüre die Kraft in mir, alles meistern zu können. Freude mit Tränen aus der Überwältigung der Gefühle heraus gemischt inbegriffen.

Auch wenn mich die Migräne heute schlapp macht, ich mache nicht innerlich schlapp.

Danke für diese wertvollen Erfahrungen im Dezember in meiner Klinik!!!!

JA!!! Und morgen hole ich aus dem nahen Gewerbepark eine tolle Musik-CD für meinen Schatz (Best of 80er Jahre) und einen kleinen Kräuterlikör sowie ein kleines Bier. Mehr wünscht er sich nicht für Silvester.(Mein Sekt steht schon im Keller.)
Am Mittwoch werde ich noch eine Stunde mit meiner Betreuerin vom Ambulanten Betreuten Wohnen verbringen. Danach verläuft der Rest der Woche ganz entspannt. So dass in meinem Kopf weitere Rückblicke ablaufen und Pläne entstehen können.

1 Kommentar:

  1. Und Deine Kommentarfunktion geht auch wieder. Super! Liebe Ina, es freut mich, dass Du so schöne Weihnachten hattest und die Tage doch genießen konntest. Ich habe es vermißt bei Dir nicht kommentieren zu können, umso schöner, dass es jetzt wieder geht. Also, bleib am Ball ich bin stolz auf Dich wie Du wieder alles gemanaged hast. Klasse!

    liebe Grüsse
    Brigitte die Weserkrabbe

    AntwortenLöschen

Ich freue mich über einen regen Gedankenaustausch.